Friaul 2019

Mit dem BMW – Fahrer über Stock und Stein

Unsere jährliche Reise über das lange Wochenende ging diesmal nicht wie die letzten Jahre nach Kroatien, sondern ins Friaul.
Der Wettergott meinte es nicht besonders gut, als wir am Mittwoch nach nur einer Stunde Fahrt bereits das Regengewand überziehen mussten.
Ab Admont fahren wir die restlichen 300km im Regen bis wir das Quartier in Comeglians im Friaul erreichen.

Kurz die Zimmer beziehen und aus dem nassen Gewand.
Beim gemeinsamen Abendessen wird die Route für den nächsten Tag bestimmt.
Die Panoramica delle Vette soll es werden, da der Wetterbericht Vormittags noch Sonnenschein ankündigt.

Tag 1 im Friaul, aber Tag 2 der Reise

Nach einem Italien typischen Frühstück (angeblich), ging es bei schönstem Wetter los. Von Comeglians  nach Ravascletto, dem östlichen Einstieg zur Panoramica.
Nach einigen Kilometer war Schluss. Ein Forstfacharbeiter hat gesagt:” Straße gesperrt”.
Also umdrehen und zurück nach Comeglians, von dort nach Tualis ,dem westlichen Einstieg.

Die Strecke ist zu Beginn recht steil und eng und zieht sich in vielen Kehren recht flott von 700 m hinauf auf knapp 2000 m Höhe.
Die Kehren teilweise so eng, dass man auf den 1. Gang zurück muss.
Am Kamm angekommen, weiß man sofort warum wir uns auf der Panoramica befinden. Der Ausblick ist absolut genial.
Nun geht es auf Schotter weiter, der aber absolut leicht zu fahren ist und auch mit Straßenmotorräder bezwungen werden kann.
Am Rifugio Chiadinas eingekehrt und eine Kleinigkeit gegessen. Selbstgemachte Nudeln mit Bolognese – lecker.
Bis aber alle 8 Personen den Weg zum Rifugio gefunden haben und vom Hüttenwirt versorgt sind vergehen leider knapp 2 Stunden.

Egal

Weiter gehts Richtung Osten auf der Suche nach der Straßensperre.
Noch lacht er, unser BMW – Fahrer mit seiner dicken GS1200.

Von den Geländewagen Fahren wissen wir schon, dass die Straße nur erschwert passierbar ist.
Aber kein Problem für uns, und auch die BMW schlägt sich wacker.
Doch nach einigen Kilometern ist Schluss. Straße gesperrt – bzw. wurde uns gesagt Straße eigentlich nicht mehr vorhanden.
Also wieder zurück.

Wieder im Tal angekommen nehmen wir Kurs Richtung Zoufplan .
Unterwegs noch schnell einen kurzen Boxenstop in einer kleinen Bar, damit uns das Schlechte Wetter sicher einholt. Und genau so war es dann. Nicht einmal die Hälfte geschafft und schon nass bis auf die Knochen.
Bergab dann noch kurzer Hagelschauer.

Jetzt wird die Gruppe geteilt.
4 ins Quartier, 4 auch ins Quartier aber über einen anderen Berg – den Monte Zoncolan. Genial.

Abends dann noch auf Burger und Bier im River´s Pub.

Tag 3 Wetter gut. Batterie der Africa Twin Tod.

Heute wollen wir zum Passo della Forcella. Es geht über Schotter, Schotter und Schotter auf die Almen. Stundenlang fahren wir rauf und runter. Auf einer Alm kehren wir ein und trinken Kaffee und Orangensaft.
Das Erlebte kann mit Worten kaum beschrieben werden. Die Wege und Aussichten sind beeindruckend.

Zurück von den Almen geht die Reise weiter, vom Süden kommend Richtung Forcella Lavardet
Ein Höhepunkt jagt den anderen. Die Strecke zu den Asphaltierten Kehren ist zwar gesperrt, aber wir fahren trotzdem.
Und das hat sich so richtig ausgezahlt.
Kurz nach den Kehren ist aber dann Schluss. Straße auf einer Länge von 50m einfach weggerissen vom Hochwasser.

Dem Unwetter in der Mittagszeit konnten wir gemütlich entkommen und nutzten die Zeit um zu Essen.

Nach dem Essen fahren wir in Richtung Lago di Sàuris.
Vorbei an Ampezzo geht es durch die Lumieischlucht . Die Tunnel aus dem Felsen gehackt, die Beleuchtung schlecht und der Straßenbelag sieht rutschig aus. Aber die Streckenführung ein Traum.
Am Lago di Sauris machen wir Pause und fahren als die dunklen Gewitterwolken immer mehr werden retour Richtung Quartier.
Diesmal geht es über den Passo del Pura. Auch hier geht es zuerst durch einen spärlich beleuchteten Felstunnel bevor sich die Straße durch den Wald auf 1425m windet.
Im Quartier lassen wir uns noch schnell für ein wenig Speck und Käse das Geld aus der Tasche ziehen und gehen, für unsere Verhältnisse, früh zu Bett um für die für morgen geplante Fahrt auf die Straniger Alm Fit zu sein

Tag 4: Ein Guter Morgen sieht anders aus!

Noch ist es trocken. Die Frage ist aber nicht ob Regen kommt, sondern wann der Regen kommt. Das wir heute Nass werden ist fix.
Wir entscheiden uns die Straniger Alm auszulassen und fahren über den Monte Zoncolan in Richtung Heimat.
Die erste Stunde ist noch trocken und so können wir die Fahrt über den Zoncolan noch genießen. Aber kurz darauf beginnt das Martyrium und wir kämpfen uns im Regen bis ins Gasthaus Schafferwirt wo wir komplett durchnässt einmarschieren und trotz allem herzlich Willkommen werden. Jetzt ist von der Strecke ungefähr Halbzeit und der Regen ist eigentlich seit einiger Zeit ein Gewitter. Ich wäre für dortbleiben, ansaufen und schlafen aber der Rest der Mopedbande will weiter.
Und so nehmen wir nach Schweinsbraten und Tee die letzten 200Km in Angriff.


Beim Routinestop in Mooslandl ist es schon trocken und dort erfahren wir das es den ganzen Tag schön war und nur wir Deppen im Regen fuhren.
Nach kurzer Pause geht es weiter und wir können bis nach Hause etwas auftrocknen.

Fazit: Alles Richtig gemacht. Für das Wetter kann ja keiner etwas. Das Friaul ist mit Garantie eine Wiederholung Wert. Wir waren eine große Partie mit neuen Mitreisenden und haben uns auf Anhieb prächtig verstanden.
Die Reise 2020 wurde schon im Friaul verhandelt und soll uns nach Rumänien führen.

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