Bosnien, Montenegro, Kroatien im September 2024

Oder aber: Wie wir dem Regen davonfuhren

Im Februar saßen wir zu fünft – oder waren es sechs? – an einem Wirtshaustisch in Purgstall und schmiedeten Pläne für unseren herbstlichen Motorradurlaub. Endlich sollte ich wieder mit einer größeren Gruppe starten, doch als der Abfahrtstermin näher rückte, waren wir plötzlich nur noch zu dritt – und am Abfahrtstag blieben letztlich nur Mario und ich übrig. Christian sollte am ersten Abend dazustoßen, da er mit seiner Freundin schon in Bosnien/Kroatien unterwegs war.

Von Banja Luka nach Gradiška
Unser Treffpunkt sollte Banja Luka sein, doch schon am späten Nachmittag erreichte uns die Nachricht, dass aus dem geplanten Gruppen-Treffen nichts wird. So machten Mario und ich uns direkt auf den Weg zur Grenze, wo wir uns ein Zimmer im Motel Taxi Bar in Gradiška sicherten. Das Hotel, ein gemütlicher Rückzugsort mit angenehmen Zimmern. Das Restaurant geschlossen gingen wir direkt an die Hotelbar. Dort trafen wir einen netten Norweger, der beruflich in Bosnien unterwegs war, und so wurde der erste Abend trotz der unerwarteten Einsamkeit kurzweilig.

Auf den Straßen der Dinarischen Alpen – Jajce und Sarajevo
Am nächsten Morgen starteten wir nach einer ordentlichen Tankfüllung in Richtung Süden. Unsere Route bestimmte der Wetterbericht: Regen stand an, und wir wollten möglichst trocken bleiben. Auf kurvenreichen, teils unbefestigten Straßen durch die Dinarischen Alpen erreichten wir Jajce.
Jajce fasziniert nicht nur durch seine spektakulären Wasserfälle, sondern auch durch seine reiche Geschichte. Einstmals Sitz bosnischer Fürsten, beeindruckt die Stadt heute mit einer mittelalterlichen Festung und einem malerischen Flusslauf, der die Geschichte lebendig werden lässt.

Weiter ging es nach Sarajevo – einer Stadt, die weit mehr ist als nur der Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1984.
Sarajevo ist ein lebendiges Mosaik aus osmanischer, österreichisch-ungarischer und moderner Kultur. Nachdem wir in einem charmanten Hotel eingecheckt hatten, erkundeten wir die verwinkelte Altstadt, wo enge Gassen, historische Basare und aromatische Gewürze den Geist vergangener Zeiten atmen. Beim Abendessen in einem traditionellen Lokal spürten wir den einzigartigen Mix aus Geschichte und Gegenwart, der diese Stadt so besonders macht.
Die Ersten Zwei Fahrtage waren lang – 550 km am Vortag und 410 km heute – wir erschöpft und gingen deshalb früh schlafen.

Montenegro: Durmitor, Taraschlucht und Kotor
Am nächsten Tag stand der Durmitor Nationalpark auf dem Programm. Wie gewohnt behielten wir das Regenradar im Auge. Wir verließen das schöne Bosnien und fuhren in Montenegro, wo wir auf spektakulären Straßen hinauf in den Durmitor fuhren.
Bei knapp 8 °C und leichtem Nieselregen ließen wir uns an einem kleinen Verkaufsstand im Park mit regionalem Speck und einem kräftigen Schnaps stärken – ideal weil die Temperatur sogar auf 4 °C sank.

Der Durmitor Nationalpark in Montenegro ist ein echtes Naturparadies, das mit seinen schroffen Gipfeln, kristallklaren Gletscherseen – wie dem berühmten Schwarzen See – und tiefen Schluchten beeindruckt. Dieser UNESCO-Biosphärenreservat bietet Wanderern, Motorradfahrern und Naturliebhabern atemberaubende Landschaften, die die rohe Schönheit der Balkanregion widerspiegeln.

Der Sedlo-Pass ist dabei ein absolutes Highlight. Die kurvenreiche Strecke windet sich über hohe Gebirgspässe und bietet spektakuläre Panoramablicke auf die umliegende, unberührte Natur. Für Motorradfahrer ist der Sedlo-Pass eine echte Herausforderung, denn die engen Kurven und steilen Anstiege vereinen Nervenkitzel mit der unvergleichlichen Schönheit dieser alpinen Landschaft.

Von Zabljak machten wir uns in Richtung Taraschlucht auf. Bei der berühmten Brücke legten wir einen Zwischenstopp ein, um etwas zu essen. Ich konnte mir noch schnell ein kleines Souvenir sichern, bevor wir aufbrachen, um nach Albanien zu gelangen. Doch direkt am Eingang der Taraschlucht zeigte ein Hinweisschild mit Fahrverbot, dass wir hier nicht weiterkommen würden. Wir ignorierten die Warnung – und nach 30 Minuten stellten wir fest, dass die Straße komplett gesperrt war, sogar ein Radlader sorgte dafür, dass niemand in den Baustellenbereich fuhr. Mario erkundete neugierig zu Fuß die Baustelle, während ich verzweifelt über GoogleMaps nach einem Umweg suchte. Letztlich entschieden wir, dass Albanien heuer nichts wird, und fuhren zurück nach Zabljak, um uns Richtung Meer aufzuschwingen.

Nach etwa 400 km erreichten wir am Abend die Bucht von Kotor. Hier bezogen wir in einem kleinen, aber feinen Hotel ein Zimmer. Gerade als wir unser Gepäck abstellten, brach ein heftiges Gewitter los und überflutete die Straßen – zum Glück bot das Restaurant im Erdgeschoss des Hotels Schutz. Nach einem deftigen Steak und Rotwein ließen wir den Abend auf der Dachterrasse mit ein paar Flaschen Bier und stimmungsvoller Musik ausklingen.

Lovćen und Mostar – Kultur, Natur und Geschichte
Beim Frühstück regnete es noch, doch ab 10:00 Uhr zeigte der Regenradar endlich trockene Fahrbedingungen an. So fuhren wir die beeindruckende Straße hinauf in den Lovćen Nationalpark, der mit seinen atemberaubenden Aussichten und der Naturpracht beeindruckt. Aber davor besuchten wir noch die historische Stadt Kotor. Kotor ist eine historische Küstenstadt in Montenegro, deren malerische Altstadt mit engen Gassen, mittelalterlichen Mauern und beeindruckenden Kirchen den Charme vergangener Zeiten ausstrahlt. Die atemberaubende Bucht von Kotor, umrahmt von schroffen Bergen, verleiht der Stadt eine einzigartige Kulisse und macht sie zu einem wahren Juwel an der Adria.

Nach unserem Abstecher in den Lovćen-Nationalpark ging es weiter Richtung Budva, wo wir in der Nähe ein riesiges Restaurant entdeckten – das Carević Resort Hotel & Restaurant. Das weitläufige Anwesen, bekannt für seine rustikale Atmosphäre, bietet nicht nur authentische montenegrinische Küche, sondern auch hausgemachte Spezialitäten vom Grill, serviert mit Blick auf die umliegenden Weinberge. Bei deftiger, typisch montenegrinischer Hausmannskost ließen wir es uns gutgehen, bevor wir langsam den Kurs Richtung Heimat einschlugen.

Noch einmal fuhren wir durch die beeindruckende Bucht von Kotor und setzten mit der Fähre über. Ab dort folgten wir der legendären Jadranska Magistrale, einer der schönsten Küstenstraßen Europas. Die „Adria-Magistrale“ schlängelt sich spektakulär entlang der dalmatinischen Küste, bietet unvergessliche Ausblicke auf das tiefblaue Meer und verbindet zahlreiche charmante Städte und Dörfer – ein echtes Highlight für Motorradfahrer.

Die Anstrengungen der letzten Tage machten sich langsam bemerkbar, und so legten wir kurz vor Dubrovnik einen Zwischenstopp ein. In einer kleinen, gemütlichen Pension fanden wir ein Quartier, und im nahegelegenen Restaurant ließen wir den Tag bei einem entspannten Abendessen ausklingen – heute gönnten wir uns wieder einmal eine frühe Nachtruhe.

Unsere nächste Etappe führte uns nach Mostar – dem pulsierenden Herz Bosniens. Mostar, berühmt für die alte Brücke, den Stari Most, der majestätisch über den smaragdgrünen Fluss Neretva spannt, ist ein Symbol für die Verbindung der Kulturen. Die Stadt hat in den 1990er Jahren während des Bosnienkriegs schwere Narben davongetragen, doch der Wiederaufbau des Stari Most steht heute als kraftvolles Zeichen der Versöhnung und des Neuanfangs. Wir stellten unsere Motorräder in einem bewachten Innenhof ab (für nur 5 €) und spazierten gemütlich durch die malerischen Gassen, in denen sich Geschichte und Alltag faszinierend vermischen. Beim Mittagessen genossen wir den atemberaubenden Blick auf die ikonische Brücke, während uns die Erzählungen über die bewegende Geschichte der Stadt – geprägt von Krieg, Wiederaufbau und kultureller Vielfalt – in ihren Bann zogen. Besonders beeindruckend ist auch die Tradition der Brückenspringer, bei der mutige Einheimische von der Stari Most ins klare Wasser des Neretva-Flusses springen – ein lebendiger Beweis für den unerschütterlichen Lebensmut und den kulturellen Zusammenhalt Mostars.

Rückfahrt über Kroatien: Drvenik, Trogir, Sibenik und Vodice
Am Nachmittag führte uns unsere Route durch das idyllische bosnische Hinterland zurück nach Kroatien. In Drvenik trafen wir schließlich auf Christian, und wir verbrachten einen gemeinsamen Abend, der den Zusammenhalt unserer kleinen Gruppe zeigte, aber auch erkennen lies, dass Männerurlaube wichtig und gut sind.

Am nächsten Tag, nach einer langen Wartezeit auf ein Frühstück im Lokal des Vorabends, setzten wir unsere Fahrt fort. Wir fuhren vorbei an der berühmten Makarska Riviera, durch das pulsierende Hinterland und an den historischen Städten Split, Trogir und Sibenik vorbei.

  • Trogir beeindruckt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Kroatiens – enge Gassen, antike Bauten und eine einzigartige Atmosphäre, die Geschichte und Gegenwart verschmelzen lässt.
  • Sibenik besticht durch seine imposante Kathedrale und eine lange, von der römischen Zeit geprägte Geschichte.

Schließlich erreichten wir Vodice, ein authentisches dalmatinisches Städtchen, in dem an diesem besonderen Feiertag an die Belagerung während des Jugoslawienkriegs – den sogenannten „September-Krieg“ – erinnert wurde. Traditionelle Paraden, Musik und Gedenkreden ließen uns die bewegte Vergangenheit spüren. Der Zusammenhalt und die Emotionen der Einheimischen waren beeindruckend

Am Dienstagmorgen fehlte uns in der Unterkunft das Frühstück, also machten wir unterwegs eine Kaffeepause. Wir durchquerten das kroatische Hinterland, doch trotz langem Suchen fanden wir kein ansprechendes Lokal für die Mittagspause – und das trübe Wetter wurde auch nicht besser. Im Gegenteil. Schließlich beschlossen wir, direkt auf dem Weg nach Hause zu fahren. So überraschten wir am Abend, nach knapp 800 km, unsere Frauen, die erst für Donnerstag oder Freitag mit uns gerechnet hatten.


Unsere Motorradreise führte uns von den historischen Städten Bosniens über die beeindruckenden Landschaften Montenegros – mit den majestätischen Nationalparks Durmitor und Lovćen sowie der faszinierenden Bucht von Kotor – bis hin in das kulturelle Herz Bosniens in Mostar. Jeder Tag bot uns einzigartige Naturwunder und tiefgreifende Einblicke in die bewegte Geschichte der Region:

  • Jajce beeindruckte mit seinen Wasserfällen und seiner mittelalterlichen Festung.
  • Sarajevo offenbarte den reichen kulturellen Mix, der die Stadt zu einem lebendigen Geschichtsbuch machte.
  • Montenegro verzauberte uns mit atemberaubenden Bergstraßen und der dramatischen Schönheit der Taraschlucht.
  • Kotor und Lovćen kombinierten Natur und Geschichte auf spektakuläre Weise.
  • Mostar mit dem Stari Most erinnerte uns eindrucksvoll an die kulturelle Vielfalt und die bewegte Vergangenheit Bosniens.
  • In Vodice erlebten wir an einem Feiertag die Gedenkveranstaltungen zum „September-Krieg“, die den unerschütterlichen Gemeinschaftsgeist der Einheimischen widerspiegelten.

Diese Reise war mehr als nur ein Abenteuer auf zwei Rädern – sie war eine emotionale Entdeckungstour durch die facettenreiche Geschichte des ehemaligen Jugoslawien, bei der jede Region ihren eigenen, unvergesslichen Eindruck hinterließ.

Alpenmarathon 2024. 750Km durch die Italienischen Alpen


Wie schon im letzten Jahr startet der Alpi auch heuer wieder – und zwar direkt aus Pfunds in Tirol. Rund 330 Motorradfahrer melden sich an, um in drei Gruppen diese Herausforderung zu meistern. Die Gruppen starten gestaffelt: Um 6:00 Uhr für die 750‑km‑Runde, um 7:00 Uhr für die 550‑km‑Gruppe und um 8:00 Uhr die Fahrer, die 350 km zurücklegen müssen. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit – vielmehr müssen alle Kontrollpunkte innerhalb genau definierter Zeitfenster angefahren werden. Wer zu früh ist, ist auch Unpünktlich. Und natürlich steht bei dieser motortouristischen Veranstaltung die Einhaltung der StVO im Vordergrund.

Anreise und Vorabend

Am Freitag reise ich an und treffe bereits auf den letzten 20 Kilometern meinen ersten Bekannten – Jürgen aus Deutschland. Gemeinsam fahren wir ins Posthotel, wo wir weitere alte Freunde begrüßen. Nach der Anmeldung geht es ins Hotel. Wie der Zufall es will, haben wir zu dritt das gleiche Hotel gebucht, sodass wir bei einem schnellen Stiefelbier den gemeinsamen Abend planen können. Nach dem Abendessen schauen wir also noch kurz im Posthotel bei den anderen Motorradfahrern vorbei, bevor wir – mit relativ harmlosen Abendprogramm – vor Mitternacht ins Bett fallen.

Der Start – Auf in die Berge!

Der nächste Morgen beginnt früh: Um 5:00 Uhr stehe ich auf. Im Kühlschrank der Bar warten bereits Lunchpakete auf uns, und noch bevor der große Ansturm losbricht, treffe ich mich mit ein paar Kollegen im Posthotel für einen schnellen Kaffee. Wie gewohnt fahre ich alleine und auch erst einige Minuten nach dem Start vom Startgelände – frei von jeglicher Verantwortung für Mitfahrer kann ich so die Route ganz nach meinem Gusto wählen.

Die erste Etappe führt mich kurz in die Schweiz und über den Umbrailpass (2.503 m) – den höchsten Straßenpass der Schweiz – zurück auf die italienische Seite des Stilfser Jochs (2.757 m). Dieser legendäre Pass mit seinen 48 Kehren auf der Nordrampe ist eine der bekanntesten und anspruchsvollsten Strecken der Alpen.

Weiter geht es über den Gaviapass (2.621 m), eine atemberaubende, aber schmale Straße mit spektakulären Ausblicken. Das nächste Ziel ist der Passo Tonale (1.883 m), wo sich der erste Kontrollpunkt befindet.

Zum ersten Mal nutze ich die Kurviger.de App zur Navigation – und ich bin restlos begeistert. Die Kontrollpunkte habe ich als Wegpunkte eingegeben und jeweils mit Nummer und Zeitfenster versehen. So behalte ich immer im Blick, ob ich im vorgegebenen Zeitrahmen liege oder doch hinterherhinke.

Die weitere Route durch Südtirol und Venetien

Auf dem Weg zum zweiten Kontrollpunkt nehme ich einen Umweg über den Mendelpass (1.363 m) und fahre nach Tramin an der Weinstraße – mit der Absicht, zu sehen, ob unser sonst so zuverlässiger Südtiroler Hotelier wirklich zugesperrt hat. Tatsächlich: Das Hotel ist bereits Baustelle und wird bald abgerissen.

Am Monte Bondone (2.180 m) angekommen, mache ich eine kurze Pause, erledige die Kontrollaufgabe, wenn auch etwas verspätet wegen des Umwegs. Danach führt die Route über die legendäre Kaiserjägerstraße, eine schmale, spektakulär am Berg gelegene Straße mit fantastischer Aussicht.

Beim dritten Kontrollpunkt in Asiago besichtige ich ein beeindruckendes Denkmal. Nach einer kleinen Verwirrung beim Verlassen der Stadt – ich verfahre mich ein paar Mal – entscheide ich mich für den Rückweg wieder über die Kaiserjägerstraße. War nicht geplant, aber ein Traum von einer Straße!

Weiter geht es über den Manghenpass (2.047 m), eine kleine, kurvenreiche Strecke mit schmaler Fahrbahn. Danach folgt der Passo di Lavazè (1.805 m), wo ich meinen vierten Kontrollpunkt erreiche.

Die letzten Kilometer – Kampf gegen das Wetter

Von hier aus geht es über den Nigerpass (1.690 m) nach Bozen – dort wartet 30 km nördlich der nächste Kontrollpunkt auf mich. Aber die Wetterfront zieht langsam heran, dunkle Wolken kündigen Regen an. Ursprünglich wollte ich über den Jaufenpass (2.094 m) und den Brenner zurück nach Tirol, aber das wäre mindestens 1,5 Stunden länger.

Ich entscheide mich, bei Meran links zu halten und auf direktem Weg zurück nach Pfunds zu fahren. Doch auf den letzten 50 Kilometern kommt es knüppeldick: Ein heftiges Gewitter zieht auf, und es beginnt wie aus Kübeln zu regnen. Dank meiner wasserdichten Kleidung komme ich zwar trocken an, aber die Fahrt wird zu einer echten Herausforderung.

Ankunft im Posthotel um 19:30 Uhr – nach “nur” 720 km.

Abendprogramm & Heimreise

Beim gemeinsamen Abendessen erfahren wir, dass es im Starkregen einen Unfall gab: Ein Fahrer hat wohl die Straße mit einer Rennstrecke verwechselt und ist in einer Kurve geradeaus in einen Acker gesprungen. Glücklicherweise ist ihm dabei nicht viel passiert.

Nach einer heißen Dusche und frischen Klamotten folgt das bewährte Abendprogramm: Bier, Bier, Bier.

Am Sonntagmorgen treffen wir uns nach dem Frühstück noch einmal im Posthotel. Die Veranstalter überreichen uns unseren Alpi-Patch – eine wohlverdiente Trophäe für unsere Leistung. Lange Gespräche, viele Anekdoten – und schon wieder wird die Abreise später als geplant.

Die Heimreise führt mich über den Scharnitzpass, dann weiter über Bad Tölz und den Chiemsee, bis ich schließlich nach weiteren 527Km wohlbehalten zu Hause ankomme.

Fazit:

Ein weiteres unvergessliches Abenteuer, das mich sowohl an meine Grenzen als auch an die Schönheit der Alpenpässe erinnert. Ich kann es kaum erwarten, nächstes Jahr wieder am Start zu sein!

HAT 2023: Ein Reisebericht voller Abenteuer und Pannen

Wie schon 2022 bin ich auch 2023 wieder mit voller Leidenschaft bei der HAT dabei.

Ursprünglich sollte ein Team aus dem Most4tel starten – doch als das nicht klappte, griff ich auf meine bewährten Kärntner Freunde vom Vorjahr zurück. Die Anreise läuft wie gewohnt per Achse, diesmal jedoch mit einem Zwischenstopp in Villach. Dort treffe ich die Jungs, übergebe meine beiden Alukoffer, die per Auto nach Oulx gebracht werden – so kann ich direkt nach Sanremo aufbrechen.

Nachdem bei einer ausgiebigen Kaffeerunde alles besprochen wurde, schwinge ich mich mit leichtem Gepäck in den Sattel meiner XT1200 um in Richtung Sanremo zu starten. Zuerst führt mich mein Weg ohne große Umwege nach Pieve Tesino, wo ich in einer unscheinbaren, aber überaus komfortablen Unterkunft einchecke. Ein reichhaltiges Frühstück gibt mir die nötige Energie, und schon am nächsten Morgen setze ich meine Reise fort.

In Sanremo angekommen, nutze ich den späten Nachmittag, um die Gegend zu erkunden. Ich fahre entlang der Küste – ein atemberaubender, aber schnell verlassener Pfad, denn schon bald zieht es mich in die majestätischen Berge. Die Küstenstraße präsentiert sich dabei als regelrechtes Chaos, doch das mindert meinen Entdeckerdrang nicht. Beim Herumkurven entdeckt mein Blick einen Wegweiser nach Seborga – ein Ort, an den ich mich aus einem faszinierenden Bericht erinnere. Neugierig schlendere ich durch die Gassen, knipse ein paar Fotos und sichere mir ein Souvenir, das diesen Moment unvergesslich macht.

Zurück in Sanremo treffe ich bald auf meine Kärntner Freunde – der Abend verspricht schon jetzt Abenteuer. Motorräder glänzen im Parc Fermé und ein Briefing im Casino stimmt alle auf den bevorstehenden Start ein. Nach einem deftigen Abendessen und erfrischenden Kaltgetränken ist es dann 23:00 Uhr: der Startschuss für den HAT Extreme und Extreme 1000. Während meine Kollegen in einer anderen Unterkunft nächtigen, lasse ich den Abend in meinem Hotel ausklingen.

Der nächste Morgen beginnt glühend heiß, und im stickigen Parc Fermé warten wir alle gespannt auf den Start. Das “Rennen” beginnt – auf demselben Track wie im Vorjahr, sodass uns bereits klar ist, was auf uns zukommt. Wir starten in zwei Dreierteams, die sich dann zu einer sechsköpfigen Gruppe zusammenfinden. Mit mir als Navigator ziehen wir in die italienischen Berge hinein. Überall kreuzen sich unsere Wege mit italienischen Fahrern die nicht besonders Rücksichtsvoll unterwegs sind – bei einem dramatischen Beinahe-Zusammenstoß verliere ich fast den Spiegel meines Motorrads.

Der seit langem nicht mehr beregnete Boden ist locker und staubig. Ohne Endurohelm unterwegs, muss ich um der sengenden Hitze zu trotzen, meinen Klapphelm öffnen und atme dadurch direkt den ganzen Staub ein. Meine Trinkblase leert sich rasant, und ich sehne mich förmlich nach dem ersten Checkpoint. Endlich erreichen wir Pigna: hier heißt es für uns, kräftig zu trinken, zu essen und unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen, bevor es wieder losgeht.

Doch die Hitze zeigt sich unerbittlich – die Trinkblase ist bald wieder leer. Letztes Jahr bereitete mir die Fahrt über den Colle del Garezo noch riesigen Spaß; heuer wirkt sie eher anstrengend und zermürbend. Oben angekommen, müssen wir geduldig auf Stefan warten – und dann schlägt das erste Malheur zu: Der Hinterreifen hat keine Luft mehr.

Mit Kompressor und einer Portion Reifendichtmittel bewaffnet, versuchen wir verzweifelt, den platten Reifen zu retten. Halbstündlich wird aufgepumpt und 3 bis 4 Dosen Pannenspray versenkt – doch der Reifen bleibt stur und undicht. Letztlich beschließen wir, uns aufzuteilen: Stefan und Martin fahren nach Cuneo, um dort einen neuen Schlauch einzubauen, während der Rest der Gruppe weiterzieht.

Kaum ist das Problem gelöst, tritt das nächste auf: Bei Thomas versagt mitten im steilen Gelände plötzlich die Kupplung. Zum Glück ist Karl dabei, der schnell die Kupplung nachstellt, sodass wir nach einer weiteren zermürbenden Stunde endlich den Berg erklimmen. Währenddessen werden wir vom „Catchercar“ überholt und angewiesen, die letzte Offroadetappe auszulassen.

Erschöpft und am Limit liege ich dann bereits seit zehn Minuten mit hochgelagerten Beinen in einer Wiese, während mein Kreislauf rebelliert. Tage später erfahre ich, dass ich zu viel reines Wasser getrunken habe – sämtliche Mineralien und Elektrolyte waren aus meinem Körper gespült worden.

Im Zwischenziel Cuneo gönnen wir uns ein spätes Abendessen und zwei Bier – und langsam kehrt etwas Erholung ein. Gemeinsam fahren wir zu Stefan und Martin, legen uns in unsere Schlafsäcke und versuchen ein paar Stunden Schlaf zu finden.

Um 4:00 Uhr stehen wir dann wieder auf – doch leider bringt die nächtliche Reifenaktion bei Stefan keinen Erfolg. Im Morgengrauen beraten wir uns: Stefan und Peter bleiben beim Motorrad, während der Rest der Gruppe nach Oulx fährt. Dort steigt Karl in sein Auto, holt die beiden mit dem Anhänger ab, und in Sestriere holen wir unsere Urkunden und geben den GPS-Tracker ab.
Somit ist auch beim 2. Anlauf nichts mit dem 100% Sticker geworden. 2024 lasse ich definitiv aus, weil ich weiß, dass ich körperlich nicht in der Lage bin durchzuhalten. (noch nicht) Anschließend geht es einkaufen, um uns mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.

Der Sonntag endet nach einigen Bieren und Rotweinen, erschöpft und mit einem bittersüßen Gefühl über den Ausgang. Am Montag schließt sich Michael zu einer weiteren, herausfordernden Runde – diesmal über schmale Singletrails, die meiner Meinung nach nicht für so große Motorräder wie meine geeignet sind. Dank der Technik meiner Tenere meistere ich auch diese Hürde.

Früh am Montag breche ich dann zu einer etwa 1.000 km langen Fahrt nach Kroatien auf. Dort treffe ich am Abend einen Freund und später auch zwei Arbeitskollegen samt deren Frauen auf der Insel Pag. Zwei Nächte verbringen wir auf Pag, bevor es über Bosnien weiter in Richtung Heimat geht – unter anderem mit einem kurzen Kaffee-Stopp bei zwei deutschen Bekannten die zufällig auf den Weg Richtung Süden sind.

Schließlich erreichen wir gemütlich am Freitag unser Zuhause, und meine Familie wird von meiner frühen Rückkehr überrascht. Eine abenteuerliche Reise, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.


Fazit: Um die HAT zu finishen muss ich an meiner Fitness arbeiten. Die XT1200 kann im Gelände dank der Traktionskontrolle überraschend gut mit den viel leichteren Bikes mithalten und somit muss der Fahrer nicht soviel können.
2028 zur 20. HAT bin ich dann wieder dabei. Bis dahin hoffentlich um 30kg leichter und Fitter.

Alpenmarathon 2023

In 16 Stunden durch die Schweizer und Italienischen Alpen

Wie schon 2022, war ich auch im Jahr 2023 wieder Teilnehmer beim Alpenmarathon
Diesmal war Start und Ziel im Tirolerischen Pfunds, das man ruhig als Tor zum Motorradparadies bezeichnen darf.

Anreise am Freitag unspektakulär mit einigen Kilometern Autobahn, damit ich endlich meine neu gewonnenen Freunde vom Saltwaterrun und die Kollegen vom Alpi 2022 wieder treffen kann.
Ich treffe am späten Nachmittag in Pfund ein und werde sofort freundlich und herzlich begrüßt. Als der CheckIn beim Alpi2023 erledigt ist, wechsle ich nur die Straßenseite und checke in mein Hotel ein. Ich schlafe wieder im Hotel Edelweiß, in dem ich schon 2022 auf dem Weg zur Hardalpitour genächtigt habe.
Ich mache mich frisch und esse eine Kleinigkeit um dann am Abend dem Briefing zu lauschen. Es stehen ca. 200 Personen in der großen Hotelhalle und hören Michael, dem Organisator vom Alpi zu. Dieser macht das wieder mit viel Humor und Hingabe. Er erklärt vieles und geht auch auf die auftauchenden Fragen ein.
Nach einer Guten Stunde ist alles gesagt und der Abend wird noch gemütlich. An unserem Tisch wird viel gelacht und es werden auch ein paar Bier getrunken. Es ergeben sich viele interessante Gespräche mit den unterschiedlichsten Personen. Es ist einfach herrlich wenn man unter gleichgesinnten ist.
Später wechsle ich in mein Hotel und kaufe mir noch ein Bier an der Hotelbar. Dort kann ich einer kleinen Runde von Bikern mit ein paar Tipps und Ratschlägen für den morgigen Alpi weiterhelfen und kurz darauf sitze ich schon mitten unter Ihnen und aus dem Abend wird eine Nacht und diese Nacht wird dann doch etwas kurz.

Keine 5 Stunden habe ich geschlafen als ich um 5:30 im Startbereich des Alpis stehe und mich mit Wasser und Koffeinbooster versuche wach zu bekommen.
Pünktlich um 6:00 Uhr starten die ersten. Um 6:01 liegt das erste Motorrad schon auf der Straße.
Was ist passiert?
Kalter Reifen, kalter Asphalt und eine zu motivierte Gashand. Reifen weggerutscht und schon lag er da. Soweit ich weiß war für den dann der Alpi schon vorbei, da er natürlich mit seiner BMW mit dem Ventildeckel eingeschlagen ist und dieser zu Bruch ging.
Ich starte um 6:10 Uhr, als der große Trubel schon vorbei ist. Mein Plan ist durch sehr wenigen Pausen und keine unnötigen Stopps das gesamte Feld einzuholen und um 18:00 möchte ich schon bei einem Bier im Gastgarten sitzen.

Ob das so funktioniert, werden wir sehen.

Von Pfunds geht es zum Reschensee zu einem Ersten Fotostop. Aber Handy leer also kein Foto. Na dann nichts wie weiter. Es geht in Richtung Ofenpass und somit in die Schweiz.
Am Ofenpass der erste Kontrollpunkt. Es muss ein Foto gemacht werden und dem Michael geschickt. Nach 10 Minuten Pause geht es weiter.
In einer Kolonne von ungefähr 10 Motorädern fahren wir über den Flüelapass nach Davos. Jetzt wird es aber etwas komisch und Interessant. Bei jeder Kreuzung werden wir weniger. 5 Minuten Später stehe ich alleine auf einem Parkplatz und kontrolliere meine Route auf dem Navi. Es passt alles, also fahre ich weiter. Es dauert ziemlich lange bis ich am nächsten Kontrollpunkt ankomme. Dort stelle ich DIE Frage:” Ist das jetzt der 2. oder 3. Kontrollpunkt??”
Die Antwort die jetzt kommt wollte ich nicht hören. Ich befinde mich beim 3. Kontrollpunkt.
Wo war denn der zweite??
Die Karte wird studiert.
Ich überlege nur einige Sekunden und starte in Richtung zweiten Kontrollpunkt. Über den Albulapass geht es wieder Richtung Norden. Jetzt kommen mir natürlich sehr viele Alpi Teilnehmer entgegen. Ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Niemals Nie in der Nacht nach gewonnener Barwertung an der Route herumspielen.
Dennoch genieße ich die Straße und den herrlichen Schweizer Alpenpass. Endlich Kontrollpunkt 2.
Auch hier wieder nur ein kurzer Aufenthalt. Nach nicht mal 5 Minuten bin ich wieder auf dem Weg.
Durch meinen Fehler in der Planung habe ich jetzt die Möglichkeit den Splügenpass zu fahren ohne groß Umwege zu machen.
Gestern Abend wurde mir erzählt der Splügen ist um einiges schöner als das Stilfserjoch.
Und ich muss sagen, der Mann hatte Recht.
Dort traf ich dann endlich wieder auf Alpi Teilnehmer und konnte auch wieder im Handy nachsehen und meine Route adaptieren. In der Schweiz hatte ich aufgrund hoher Roaminggebühren die Daten ausgeschalten.

In Colico in Italien traff ich dann auf zwei Mädels, von denen ich wusste dass sie Alpi Teilnehmer sind und verfolgte sie. Leider fuhren die dann doch eine Strecke die mir nicht passte (Autobahn) und so drehte ich nach 20 Minuten um und fuhr wieder zurück und vertraute dann doch meiner Route.
Es geht auf den Passo san Marco. Jetzt werden die Straßen aber richtig klein und extra kurvig. Der nächste Kontrollpunkt ist am Passo di Zambla, dort finde ich 10 Minuten Zeit für einen Kaffee. Ich bin jetzt nicht mehr der letzte, sondern nur mehr relativ weit hinten.
Das nächste Highlight, das aber auch wieder Zeit kostet weil die Straße kaum mehr als 2 Meter breit ist, ist der Passo del Vivione.
Nach 720 Kilometer auf dem Tacho erreiche ich den Zoggler Stausee und hätte die Kilometer für das Tagesziel eigentlich erreicht.
Ich fülle meine Trinkblase mit Wasser auf und esse 2 Bananen. Übrigens die erste Mahlzeit am heutigen Tag. Schön langsam reicht es mir und ich will ins Hotel.
Es sind ja “nur” mehr 100km und es muss noch ein Kontrollpunkt angefahren werden.
Am Passo Tonale ein letztes mal stehen bleiben und dann zügig Richtung Pfunds. Nur am Reschensee bleibe ich nochmal stehen und mache ein Foto.

Alle meine Alpifreunde sind schon im Hotel und erwarten mich schon. Ich trinke noch schnell 2 Bier mit ihnen und gehe schnell in mein Hotel duschen und umziehen.
Als ich zurück komme warten sie schon mit einer zünftigen Brettljause auf mich und ich kann endlich etwas essen. Viele Geschichten später verabschieden sie sich und ich schaue noch in die Bar ob ich noch wen finde. Und ja, meine Regensburger Runde von gestern Nacht ist unterwegs.
Wir trinken noch ein paar dann ist es aber auch für uns genug und ich verlasse das Hotel in Richtung Bett.

Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück geht es wieder zum Veranstaltungshotel zur “Siegerehrung”.
Wir erhielten unseren Patch für die bestandenen Kontrollpunkte und unsere Urkunde. Dann saßen wir noch bis Mittag auf der Terrasse und unterhielten uns und schmiedeten schon Pläne für die nächsten Abenteuer.

Ich verabschiede mich und begebe mich auf die Heimreise. Ich nehme mir den ganzen Nachmittag Zeit und fahre nur kurz Autobahn um nach ca. 7 Stunden dann doch Erschöpft aber glücklich zu Hause anzukommen.

Fazit: Das Abenteuer Alpenmarathon ist schon etwas spezielles und hat mich in den Bann gezogen. Für 2024 ist schon Urlaub eingetragen.
Ich wiederhole: Niemals Nie in der Bierlaune an der Route herumspielen.

Saltwaterrun 2023 – Zum Wasser holen nach Opatija

Wie schon im Dezember angekündigt wird die Mopedbande beim Saltwaterrun vertreten sein.
Start- und Ziel ist der Schweizerhof in Wonneberg / Deutschland.
Freitag kurz nach 12:00 starte ich mein Motorrad mit ~150 gefahrenen Kilometer in der Motorradsaison 2023. Am Sonntag Abend werden 1.600 Km mehr auf dem Tacho sein. Wenn alles gut geht.

Anreise unspektakulär über die Autobahn bis kurz nach Salzburg um die letzten 25Km über die Landstraße bis zum Schweizerhof zu fahren.
Angekommen leider 10 Minuten zu spät zum 1. Briefing und so hörte ich mir den Rest an und organisierte mir noch ein Zimmer.
Geduscht und Umgezogen geht es wieder in die Wirtsstube um Alte Bekannte vom Alpenmarathon 2022 zu begrüßen und die ersten Taktikgespräche zu führen.
Einige Unterhaltungen später und nach dem Briefing um 18:00 ging es dann noch schnell ins Bett, da ja um 0:00 Uhr der Start freigegeben wird.

Es ist 22:30 als ich aufwache und noch im Bett liegend die Route in den Navigator eingebe. Ich lasse mich stur von Google navigieren ohne persönlich etwas zu verändern.
Angezogen und Abfahrtbereit bin ich um 23:00 in der Stube und trinke noch schnell ein paar Tassen Kaffee und unterhalte mich mit den Mitstreitern.
Von max zugelassenen 100 Teilnehmer sind wir weit entfernt.

46 Bikes starten, darunter werden soweit ich mitbekommen habe 2 von Bikerinnen gefahren und eine gibt sich die 1.000Km als Sozia.

Es ist Null Uhr. Der Saltwaterrun 2023 beginnt.
Wir checken per QR Code ein und werden alle von Ralf, dem Veranstalter, verabschiedet. Nicht alle schaffen es um die Zeit vom Hof. Am Abend, und auch noch am Sonntag beim Frühstück werden wir erfahren, dass sich einige verschlafen haben und erst verspätet starten.

Es regnet schon als wir den Schweizerhof verlassen und mehr oder weniger in einem Konvoi in Richtung Kroatien aufbrechen.
Aber wie auch schon beim Alpenmarathon 2022, werde ich auch heute dann doch schnell alleine unterwegs sein. Es hat dann doch jeder eine etwas andere Route.
Mein Plan ist so schnell wie möglich nach Opatija zu fahren, um dann bei der Rückfahrt etwas Spielraum zu haben.
Und so geht es doch recht zügig über Lofer, Zell am See, dem Felbertauern nach Lienz wo ich dann meine erste Pause einlege und tanke.

Bei einem Energiedrink und Leberkässemmel um 3 Uhr in der Nacht unterhalte ich mich mit einem Holzschlägerungsunternehmer der um die Zeit in die Arbeit fährt, und fahre kurz nach Ankunft vom sogenannten “Rainman” weiter über Kötschach und dem Plöckenpass nach Italien.
Es regnet immer noch.

In Tolmezzo kurzer Stopp zum einscannen des nächsten QR-Codes und es geht weiter in das Tal der Tränen.

Es folgen die schlimmsten 100km meines Lebens.
Auf Google Maps sieht die Strecke super aus. Und angeblich auch die schnellste. ABER. Ich befinde mich im Tal der Kreisverkehre. Im Schnitt ca. alle 1.000m ein Kreisverkehr. Am Abend habe ich erfahren, bei einigen Biker wird es das Tal der Tränen genannt.
Und auch mir kommt fast das weinen.
Ich mag nicht mehr.
Einzig das Wetter wird besser und es sieht fast nach blauen Himmel aus.
Es ist aber erst 5Uhr als ich in dieser Kreisverkehrhölle unterwegs bin. Schätzungen nach sollen es mehr als 70 sein.

An Triest vorbei sehe ich das erste mal das Meer.

Nur mehr eine Stunde bis zum Ziel, bzw. zum 2. Checkpoint.
Es ist 7:35 Uhr als ich auf dem Parkplatz eintreffe. Nur ein Motorrad ist vor mir; Christian mit seiner BMW. Und Ralf ist auch schon hier. OK, er ist mit dem Auto unterwegs und nahm natürlich die Autobahn.
Jetzt heißt es 3 Fragen beantworten und die benötigte Menge Salzwasser in die Flasche füllen.
368g sollen es sein.
Ich lag mit 366g gut dabei, wurde aber von Karin noch ausgebremst. Sie war nur 1 Gramm daneben. Und so habe ich dann doch keinen Pokal mit nachhause genommen.

Nach einem kurzem Gespräch geht es weiter zum Bonus Checkpoint. Wir fahren nach Pula.

Die Sonne scheint und es macht Spaß neben dem Meer zu fahren.
Pula ist schnell erreicht und das gewünschte Foto vom Colosseum gemacht. Jetzt aber schnell zurück in den Schweizerhof. Es ist 9:30 Uhr und es ist Regen angesagt. Besser gesagt, für 13:00 gibt es Unwetterwarnung.

Der Plan ist jetzt Richtung Wurzenpass, Villach zu fahren um der Kreisverkehrhölle zu entkommen. Aber es als dann gegen Mittag bei Lipica zu Hageln beginnt, ändere ich meine Pläne und begebe mich erneut durch das Tal der Tränen und steuere Ponteba an, weil dort die Sonne scheint.

Kurz überlege ich über die Straniger Alm zu fahren, aber da es ja schon wieder seit 2 oder 3 Stunden regnet nehme ich den gesperrten Nassfeldpass und erreiche kurz darauf wieder Lienz zum letzten Tankstopp vor dem Ziel.

Trotz Regen macht es dann doch schon irgendwie Spaß. Das Kurvenfahren im Regen geht jetzt nach fast 800 km genauso gut wie im Trockenem. Ich fahre jetzt Schräglagen die manche im Trockenen nicht fahren.

Einmal noch durch den Felbertauern, vorbei an Kitzbühel und Reit im Winkel kann ich die letzten 1,5 Stunden im Trockenen geniesen.


Es donnert und Blitzt als ich um kurz vor 20:00 Uhr mit den ersten Regentropfen den Schweizerhof erreiche.
Auch jetzt ist wieder nur einer vor mir, es ist wieder Christian.
Wir trinken gemeinsam das Stiefelbier und treffen uns nach dem Duschen in der Gaststube zum Abendessen.
Jetzt kommen laufend neue Mitstreiter an und erzählen am gemeinsamen Tisch ihr Erlebtes.
Es ist schon nach Mitternacht als ich den Tisch verlasse und ins Bett gehe.

Am Sonntag nach dem Gutem Frühstück ist dann noch die Siegerehrung und ich verlasse nach einigen Interessanten Gesprächen um 11:00 den Schweizerhof und fahre durch das Mühlviertel nach Hause. Natürlich wieder im Regen.

Fazit: Regen ist nur erhöhte Luftfeuchtigkeit.
Es ist anstrengend und Mühsam aber es macht auf eine eigena Art und Weise doch mächtig Spaß.
Und Nicht zuletzt: Ich gehöre jetzt dazu zu den auserwählten Kreis der Verrückten Langstreckenfahrern.

Saltwater Run Mai 2023

>>Der Saltwaterrun ist eine Ausdauer- und Langstreckenfahrt für leidenschaftliche Motorradfahrer. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Es dürfen lediglich 100 Fahrer/innen teilnehmen.<<
So steht es auf der offiziellen Homepage.

Und ich bin EINER von diesen Auserwählten 100 Fahrern.

Dank meiner fahrerischen Leistungen im Jahr 2022 – Alpenmarathon, Hard Alpi Tour – darf ich dabei sein.
Ziel ist es, vom Startpunkt, dem Schweizerhof in Deutschland, innerhalb 24 Stunden nach Pula, Kroatien zu fahren, dort eine Wasserflasche zu füllen und wieder zurück zum Schweizerhof.

HardAlpiTour 2022 – 2 Abenteuer bei einer Reise

Schon die Anreise ist ein Abenteuer.

Am 30. August geht die Reise los in Richtung Sanremo bzw. nach Oulx in die Westalpen.
Schneller Transit am Nachmittag nach der Arbeit bis nach Pfunds, wo ich um 21:30 bei starkem Gewitterregen im Hotel Edelweiß eintreffe.
Nichts mehr essen, dafür mit dem Personal bis 2:00 Uhr an der Bar trinkend und lachend verbringen.
Am nächsten Morgen leicht verkatert bei leicht bewölktem Himmel geht die Reise erst richtig los.
In den nächsten 2 Tagen sind einige Pässe in meiner Tourplanung. Tagesetappen von 500km sind geplant. Es sollte sich später herausstellen, dass das in der doch sehr bergigen Schweiz sehr sportlich wird.
Am Morgen leichtes einschwingen über das Stilfserjoch ( ich durfte dieses jetzt schon zum 3. Mal befahren), oben angekommen rechts abbiegen in die Schweiz über den Umbrailpass, weiter über Ofenpass und Albula zum Splügen- und Nufenenpass. Von dort weiter Richtung Süden über den eindrucksvollen San Bernadinopass.
Jetzt wieder nach Norden zum Gotthardpass, den ich über die Alte Tromolastraße befahre. Immer die Wolken und den Regen im Genick mache ich nur kurze Pausen zum Fotografieren.
Jetzt “Nur” noch den Furkapass, den Grimmselpass, weiter über Sustenpass und wieder einen Teil der Gotthardstraße nach Andermatt und von dort über den letzten Pass des Tages dem Oberalppass. Ich erreiche nach ~500km und 11 Stunden das Nachtquarttier nach Disentis.

Günstig geschlafen – 40€ inkl. Frühstück – teuer Abendgegessen – 80€ inkl. NUR 2 Bier.

Um 9:00 Uhr bin ich schon wieder fast auf dem Oberalppass um nun eine weiter Straße über den Gotthardpass zu fahren. Insgesamt gehen 3 verschiedene Straßen auf die Passhöhe.
Mit dem Nufenenpass überquere ich den 2. höchsten Alpenpass der Schweiz und fahre weiter Richtung Frankreich/Italien. Die Schweiz verlasse ich über den gewaltigen Grand-St-Bernard, dem Grossen St. Bernhard Pass, nur um kurz darauf über den kleinen St. Bernhard nach Frankreich einzureisen. Dort erreiche ich nach kurzer aber kurvenreicher Fahrt einen weiteren Höhepunkt. Den Col de l’Iseran. Der Col de l’Iseran ist mit einer Höhe von 2770 m der höchste überfahrbare Gebirgspass der Alpen.
Somit kann ich zur Zeit mit Stolz behaupten ich habe 9 der 12 höchsten Alpenpässe befahren.
Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung bis Oulx zum Camping Grand Bosco. Nur noch über den 2081 m hohen Mont Cenis und ich bin um 19:30 nach 530 km am Ziel.

Zelt aufbauen – einkaufen – Abendessen, trinken und früh schlafen gehen

Das 2. Abenteuer dieser Reise beginnt. Anfahrt zur HAT 2022

Um 10:30 treffe ich auf meinen Teamkollegen dem Herman. Wir fahren ohne Umwege nach Sanremo und checken ins Hotel und auch bei der HAT ein.
Am Abend noch das gemeinsame Briefing mit vielen gleichgesinnten und ein gutes Abendessen.
Ich gehe zum Start der Richtig Verrückten. Diejenigen die um 23:00 Uhr starten um in den nächsten 36 Stunden 950 Km Großteils Offroad unterwegs sein werden.
Morgen nach dem Frühstück gehöre auch ich zu den Verrückten.

Es ist Samstag Morgen. Noch einmal Frühstücken. Das nächste Mal wird es wohl erst wieder am Montag oder Sonntag Abend etwas zu Essen geben.
Es sind 30°C und mehr als wir auf den Start warten.
Die nächsten 30 Stunden werden wir ausgesuchte, teilweise nur für die HAT freigegebene Offroad Strecken fahren.
Dazwischen gibt es Verbindungsetappen auf Asphalt wo wir etwas ausruhen können.


10:29 Uhr. Wir starten. Eigentlich sollte Hermann das Navigieren übernehmen, bis ich mich in die Navisoftware eingearbeitet habe. Aber schon nach den ersten 100 Meter bin ich an der Spitze unserer 2er Gruppe und führe uns aus Sanremo.
Ich gehe es ziemlich flott an und hab ganz auf meinen Teamkollegen vergessen. Macht nichts, weil ja jeder den selben Track hat. Außerdem kann ich so längere Pausen machen. Nach gut 20 Minuten kommt die erste Offroadpassage. Ich bin voller Adrenalin und lass meine Dicke XT nur so über den Schotter fliegen. Schon bald wird mir klar, dass die HAT keine Sonntagsausfahrt ist. Nach 20 Minuten Offroad bin ich durchgeschwitzt, die Beine schmerzen und ich muss mein Windschild kleben, weil ich ein paar Schrauben verloren habe.

Nach der Reparatur geht es weiter über kleine Nebenstraßen bis nach Pigna, wo wir die erste Labstelle haben und uns mit Nudeln, Getränken und Kuchen stärken können.
In den nächsten 1 ½ Stunden fahren wir den Südlichen Teil der Ligurischen Grenzkammstraße. Die Strecke ist selektiv und im Schlechten Zustand. Es ist anstrengend und macht Irre Spaß. Die Dicke fliegt nur so über die Steine und ich erreiche Vollgeschwitzt den Colle del Garezo.
Hier entscheidet Hermann den Rest der Hard Alpi Tour auf den Ausweichrouten über Asphalt zu fahren. Es ist für Ihn körperlich nicht möglich die Offroadpassagen zu meistern. Ich aber schließe mich einer Kärntner Truppe an – den Austrian Bikebrothers.

Ab jetzt fahre ich in einer 6er Gruppe.

Es ist erschreckend wie lange man für die diversen Offroadpassagen braucht. Wir fahren einen 15km/h-Schnitt.
Und noch viel schlimmer ist das Wetter. Es regnet schon seit Stunden.
Noch einmal erreichen wir eine Labstelle. Kurze Pause, eine Zigarette für die Raucher, ein paar Bilder machen.
Die Offroad Strecken werden schwieriger. Ein Waldstück mit extrem rutschigen Boden. Es ist ein Wunder, dass hier niemand zu Sturz kommt. Dazwischen wurden sogar schon Passagen durch die Organisatoren gesperrt.
Wir entscheiden gemeinsam die letzten beinen Offroad Teile auszulassen und fahren zum Checkpoint nach Boves. Ankunft 22:00 Uhr

Leckers Abendessen und versuchen zu schlafen

Ich Depp habe natürlich keinen Schlafsack mit und auch sonst nicht gerade die Besten Voraussetzungen für einen Erholsamen Schlaf.
Versucht mal mit vollgeschwitzten Klamotten zu schlafen. Mich friert es wie einen Frischoperierten.
Wir schlafen unter einem Großen Hallendach auf Asphalt. Alle 20 Minuten fahren wieder einige Starter weiter und ich bin oft wach.
Um 2:00 Uhr überlege ich ob ich alleine Weiterfahren soll, aber ich entscheide mich für die Gruppe. Kaum geschlafen geht es um 4:30 endlich wieder los. Wir haben entschieden aufgrund des schlechten Wetters die ersten Offradtracks auszulassen und fahren mit den ersten Sonnenstrahlen auf den Colle di Gilba. Es ist schon beeindruckend in der Nacht, mit den guten Zusatzscheinwerfern beleuchtet durch das Gelände zu stürmen.
Es ist 7:00 Uhr als wir für uns den wohl härtesten Teil der HAT in Angriff nehmen. Aufgeweichter Lehmboden, Knöcheltiefe Schlammpfützen begleiten uns die ersten Kilometer. Als das aufhört, fängt der Wahnsinn erst an.
Kindskopf große Steine säumen den Weg, der durch die heftigen Regenfälle und die fehlende Pflege extrem schwer zu fahren ist.
Wir sind fertig.
Wir machen keine Großartigen Pausen, aber dennoch geht nichts weiter. Einzig das Wetter ist jetzt gut zu uns.
Um 10:00 Uhr erreichen wir endlich die Stadt Borgo, wo wir uns bei einem Leckeren Frühstück mit dem Stefan Heßler trafen. DER Mister Suzuki. DER Mister DR BIG. DER Mister V-Strom.
Einige Fotos später sind wir wieder voller Energie und greifen nach den Sternen.
Wir wollen so schnell wie möglich den  Colle delle Finestre hinter uns bringen und weiter Richtung Forte Jafferau fahren um wenigsten die letzten Offroad Strecken mitnehmen.

Kurz vor Susa hat es dann gekracht!

Wir sind schon fast in Susa. Es ist die letzte Kurve als von unten ein motivierter Italiener die Kurve fährt als wäre er alleine auf der Welt.
Thomas auf seiner Tenere kann unmöglich ausweichen und so kommt das unvermeidliche. Der Italiener kollidiert mit der Tenere und Thomas landet mit gebrochener Zehe im Straßengraben.
Unser Glück war, das hinter uns ein Fahrzeug von dem Veranstalter war und ebenso ein Parkranger. Diese verständigten sofort Polizei und Rettung.
Die Stimmung ist unter aller Sau und wir wollen eigentlich die Tour abbrechen. Dennoch beschließen wir, nachdem wir die Tenere gesichert abgestellt haben, nach Sestriere zu fahren um unsere Urkunden abzuholen.

Dort verabschiede ich mich von den Austrian Bike Brothers und verspreche ein Wiedersehen zur HAT 2023.

Ich fahre schnell nach Oulx, wo schon meine Freunde aus Purgstall, Mario und Christian auf mich warten. Das Motorrad in 2. Spur abgestellt erzähle ich die Ersten Erlebnisse bei einem Bier und ein paar Knabbereien.

Zurück zum Camping Grand Bosco um das Zelt abzubauen. Heute wird im Hotel geschlafen.

Nach einer Guten Pizza und einigen Gläser Rotwein geht es dann doch relativ Früh ins Bett, um am nächsten Morgen auf der verschissenen Autobahn in Richtung Südtirol zu verschwinden.
Erst nach 350km erreichen wir den Gardasee, wo das Motorradfahren wieder Spaß macht.
150 Km Kurven räubern und wir erreichen um 19:00 Uhr die Pension Rechtental in Tramin an der Weinstraße.
Ein schnelles Bier, duschen und ab in die Stadt zum Essen.
Der Alkoholismus hält sich in Grenzen und so kommen wir knapp nach Mitternacht schon ins Bett.

Eigentlich wollte ich in Südtirol bleiben. Mario und Christian fahren schon nach Hause.

Aber der Verkehr auf den Pässen ist so schrecklich, dass ich auf dem Sellajoch entschließe auch die Heimreise anzutreten.
Und so erreiche ich nach 530 Km und knapp 10 Stunden Fahrzeit den Wirt des Vertrauens und überrasche kurz darauf meine Familie, die eigentlich erst in ein paar Tagen mit mir gerechnet hat.

Fazit: Kurz gesagt: die Schweiz ist toll und voller Berge, die HAT hat mich in ihren Bann gezogen und so plane ich schon für 2023, Südtirol und die Sellarunde macht nur Spaß wenn man relativ alleine ist.

Alpenmarathon 2022

ES IST GESCHAFFT

Der Alpenmarathon 2022 ist Geschichte!!

Und was für eine Geschichte.

Es waren 860 km in 12,5 Stunden reiner Fahrzeit

Der Alpenmarathon für die härtesten unter der Sonne. Ich fuhr in der Gruppe mit deren Tour nicht unter 750km geplant werden konnte.
Es waren 8 Kontrollpunkte in der Richtigen Reihenfolge anzufahren. Ich war gesamt über 16 Stunden unterwegs und keinen Meter Autobahn. Im Gegenteil. Ich fuhr mit Calimoto im Profil kurvig. Bedeutet die App sucht kleine und kleinste Straßen.
Klug war das nicht, aber geil.
Ich freue mich schon auf 2023.

Anreise war wie geplant am Freitag. Vormittags um 11:00 Uhr ging es los Richtung Deutschland. Zuerst kurz auf der Autobahn bis Haag, danach lenkte mich Calimoto auf schönen Straßen bis ins Dorf Ilm auf einen Cafe.
Von dort über die Strubklamm nach Salzburg und weiter nach Wonneberg in den Schweizerhof.

Ich komme gerade rechtzeitig zum Ersten Briefing für den Alpenmarathon.

Es sitzen ca. 150 Personen im Raum und horchen gespannt den Worten von Michael, dem Veranstalter.
Es stellt sich heraus es sind 2/3 der Mitfahrenden Teilnehmer Ersttäter. Nur ~ 60 Biker haben Erfahrungen beim Alpi, wie er liebevoll genannt wird.

Nach dem Briefing spaziere ich eine Runde über den Hof und schaue mal ob irgendjemand aus meiner Gegend zu finden ist.
Ich treffe auf 4 Walt4tler die, so wie ich, das Erste Mal dabei sind. Nach ein paar Stunden wird es Zeit für mich ins 10km entfernte Quartier zu fahren und beim Abendessen die Route nochmal zu überprüfen.

Es ist Samstag, es geht los.

Ich stehe um 4:30 auf und mache mich Abfahrtbereit. Um 5:00 ist schon einiges Los im Schweizerhof, dem Start der Tour.
Nach 2 großen Kaffee und einigen kurzen Gesprächen geht es pünktlich um 6:00 los für alle die die lange Strecke in Angriff nehmen.
Ich warte ab bis der erste Pulk weg ist und begebe mich um 6:10 auf die Reise.
Die ersten 5km sind wir noch eine Gruppe von 5 Bikes. Aber schon nach kurzer Zeit sieht man die unterschiedliche Routenplanung und ich bin alleine unterwegs.
Das alleine Fahren wird mich den weiteren Tag begleiten.

Kurz vor Kontrollpunkt 1 begegne ich wieder einigen Fahrern die ich aber gleich wieder verliere, weil meine Routenführung über eine Abkürzung geht.

Kontrollpunkt 1 ist nur ein Durchfahrpunkt bei dem wir fotografiert werden.
Danach geht es ~ 180km in die Steiermark zur Krakauebene.

Kontrollpunkt 2: Wir werfen Ringe

Nach weiteren 200km und einem Tankstop in Slowenien erreiche ich den 3. Kontrollpunkt auf der Soboth.
Hier treffe ich zum ersten mal wieder Kollegen. Die letzten 200km habe ich keinen einzigen gesehen.
Hier bei Kontrollpunkt 3 ziehen wir uns ein Parkticket als Beweis und ich fahre nach kurzer Pause wieder weiter.

Die nächste Etappe in die Steirische Weinebene ist mit 120km relativ kurz und bald erreicht. Obwohl mich in den letzten 1,5 Stunden niemand überholt hat, treffe ich auf einige Biker die ich auf der Soboth hinter mir gelassen habe.
Calimoto sei Dank fahre ich auf kleinen und schönen Straßen.
Unsere Bikes werden gewogen und wir schätzen das Gewicht.

Kaum gewogen, steige ich auf und verlasse die Weinebene auf kleinsten Straßen Richtung Hebalm, dem Kontrollpunkt 5 wo ein Selfie gemacht werden muss.

Nur keine Zeit verlieren und sofort weiter. Ich befürchte schon es könnte zum Schluß hin etwas eng werden mit der Zeitvorgabe.

Über die Pack geht es in schön zu fahrenden 2 Stunden auf das Gaberl, wo wir bei Kontrollpunkt 6 wieder eine Schätzaufgabe bekommen.
Auch hier halte ich mich nicht lange auf und fahre nach kurzer Pause weiter.

Es sind ~150km bis zum 7. Kontrollpunkt.
Ich fahre jetzt in einer kleinen Truppe gemeinsam Richtung Judenburg, wo mich aber alle wieder verlassen und den Weg über den Triebener Tauern nehmen. Ich jedoch fahre über den Sölkpass. Dort gönne ich mir dann doch eine etwas längere Pause uns esse eine Kleinigkeit auf einer Almhütte.

Bei Kontrollpunkt 7 auf dem Parkplatz der Tauplitz spielen wir eine Runde “heißen Draht”. Nach nunmehr 720km ist es gar nicht so einfach eine Ruhige Hand zu bewahren.

Jetzt geht es zügig in Richtung letztem Kontrollpunkt. Vorbei an Wolfgangsee und Fuschlsee erwartet uns ein weiteres Highlight des Tages.
Der Salzburger Gaisberg. Ich gebe etwas Gas, da ich unbedingt den Sonnenuntergang vom Berg aus sehen will. Eine tolle Straße windet sich auf den 1287m hohen Berg. Ich komme rechtzeitig zum Sonnenuntergang.

Jetzt fahren wir hier am Berg noch ein Rennen!
Ein Kugelschreiber Rennen. Noch ein paar Fragen beantworten und nichts wie ab ins Ziel.

Noch 50km und mein erster Alpenmarathon ist beendet.
Nach gesamt 16 ½ Stunden und 860km erreiche ich durstig, aber glücklich den Schweizerhof, Das Ziel.
Jetzt noch das Roadbook abgeben und ab an den Bierwagen zum wohl verdienten Stiefelbier.
Meine Wald4tler Kollegen sind schon länger da.
Es wird lustig. Aus einem Bier, werden dann doch eher 3. Es wird Benzin gequatscht und man lernt sich kennen.
Wer mich kennt, weiß dass ich beim nach Hause gehen sicher nicht der Erste bin und so ist es auch hier. Als um 2:00 Uhr der Bierwagen dann doch schon eine Weile geschlossen hat verabschiede ich mich von meinen neuen Bayrischen Freunden und fahre in mein Quartier.
Gott sei Dank hat der Wirt noch erbarmen mit mir und ich bekomme noch einen Gute Nacht Schluck.

Es ist Sonntag und ich packe erholt meine Sachen auf mein Bike und nach einem schnellen Frühstück geht es zurück zum Schweizerhof zur “Siegerehrung”
Wir erhalten unsere Urkunde und des dazugehörigen Patch.

Eigentlich könnte ich um 10:00 Uhr abfahren, aber wieder ergeben sich interessante Gespräche und so wird es dann doch 12:00 Uhr als ich mich auf den Weg nach Hause mache.
Über die Rossfeld Panoramastraße und das Seenland fahre ich gemütlich nach Hause.

Fazit: Alpenmarathon 2022. Gut dass ich dabei war. Ab jetzt wird das eine Pflicht Veranstaltung. ABER. 2023 wird auf alle Fälle die Route viel besser geplant. Ich habe doch einiges an Zeit verloren durch unnötige Fahrten durch die Städte.

HAT 2022 – Hard Alpi Tour / Sanremo – Sestriere

Hard Alpi Tour: was ist das?

Unter dem Begriff „Adventouring“, einer Kombination aus Adventure und Touring, hat sich in den letzten Jahren eine Reihe von Events für die Fahrer großer Reiseenduros in Italien etabliert, die interessante Möglichkeiten bietet, um die stollenbereiften Maschinen artgerecht On/Offroad zu bewegen. 

Als bedeutendste Veranstaltung dieser Art findet die Hard Alpi Tour Sanremo – Sestriere jedes Jahr am ersten Septemberwochenende statt. Start ist im mondänen Badeort Sanremo an der italienischen Blumenriviera, die Strecke führt über bis zu 900 km On/Off in maximal 42 Stunden über die italienischen Seealpen in das Skiressort Sestriere westlich von Turin. 

Besonderes Kennzeichen der Veranstaltung: die 350 Teilnehmer fahren auch nachts! Dabei gibt es verschiedene Kategorien: die Discovery für Einsteiger mit einer Strecke von rund 450 km startet Samstagmorgen, die Klassik mit 550 km am Samstagnachmittag und die Extreme schließlich mit Start Freitagnacht und rund 900 km Strecke.

  • HAT Vintage, speziell für Motorräder, die vor 1984 zugelassen wurden
  • HAT Discovery, das Einstiegsmodell, dessen Route in zwei Tage ohne Nachtfahrt unterteilt ist
  • HAT Classic, die traditionelle 24-Stunden-Non-Stop-Fahrt
  • HAT Extreme, speziell für die „waghalsigsten“ Biker, die 36 Stunden lang fahren können und zwei Nächte fahren müssen. Begrenzte Plätze.

Die HAT SANREMO – SESTRIERE findet im September vom 2. bis 4. September 2022 statt.
Treffpunkt und Startpunkt ist SANREMO, Ankunftsort ist SESTRIERE.

Man darf nur im Team starten!

Wie stellt man im 21. Jahrhundert ein Team auf?

Richtig. Im Internet.
Hermann aus Wien hat in einer Facebookgruppe nach Mitfahrern gesucht und gefunden.

14th HAT SANREMO – SESTRIERE 2022

Team Vorstellung:
Mike / KTM aus dem Breisgau
Martin / Yamaha 1200 Tenere aus Niederösterreich
Philipp BMW 800 GS aus Wien
Hermann Honda CRF 250 aus Wien

Gefunden haben wir uns in der Facebook Gruppe „Offroad Touren„. Wir werden uns also ins besondere zwischen 2.bis 4. September in den Westalpen herum treiben und mit der HAT Classic 550km Offroad in 24h zurück legen.

Basis ist der Gran Bosco. Wenn also jemand in der Gegend ist und gerne eine gemeinsame Runde drehen möchte…..

Alpenmarathon 2022 – neuer Versuch

Alpenmarathon 2022
vom 24.-26.06.2022

2021 wegen Corona verschoben, 2022 findet er hoffentlich statt.

Martin wird die Mopedbande vertreten und in der höchsten Kategorie, 750km in 18 Stunden, starten
Wir freuen uns schon auf den Bericht darüber.

UM WAS GEHT ES?

INFORMATIONEN ZUM ALPENMARATHON

Der Alpenmarathon

Die Herausforderung für Motorrad-Langstreckenfahrer geht in die siebte Saison. Hunderte von Motorradfahrern machen sich Jahr für Jahr auf, ihre persönliche Performance zu beweisen. Einmal über den Alpenhauptkamm und zurück in weniger als 18 Stunden. Das alles lediglich auf Landstraßen, denn das Benutzen der Autobahn ist untersagt. Auf der Strecke werden, wie bei einer Rallye Kontrollpunkte, -zonen und Wertungsprüfungen angefahren und absolviert. Die Streckenlängen und -führungen varieren von Jahr zu Jahr jeweils nach den örtlichen Gegebenheiten und es werden etwa zwischen 550 bis 950 Kilometer erreicht.

  • Fester Start- und Zielort
  • Geschlossene Veranstaltung
  • Über den Alpenhauptkamm hin und zurück
  • Kontrollpunkte anfahren
  • Wertungsprüfungen erfüllen
  • Nur Landstraße – keine Autobahn oder Schnellstraße
  • Zeitliche Rahmen einhalten
  • Mototouristische Veranstaltung im Stil einer Rallye
  • KEIN RENNEN