>>Der Saltwaterrun ist eine Ausdauer- und Langstreckenfahrt für leidenschaftliche Motorradfahrer. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Es dürfen lediglich 100 Fahrer/innen teilnehmen.<< So steht es auf der offiziellen Homepage.
Und ich bin EINER von diesen Auserwählten 100 Fahrern.
Dank meiner fahrerischen Leistungen im Jahr 2022 – Alpenmarathon, Hard Alpi Tour – darf ich dabei sein. Ziel ist es, vom Startpunkt, dem Schweizerhof in Deutschland, innerhalb 24 Stunden nach Pula, Kroatien zu fahren, dort eine Wasserflasche zu füllen und wieder zurück zum Schweizerhof.
Am 30. August geht die Reise los in Richtung Sanremo bzw. nach Oulx in die Westalpen. Schneller Transit am Nachmittag nach der Arbeit bis nach Pfunds, wo ich um 21:30 bei starkem Gewitterregen im Hotel Edelweiß eintreffe. Nichts mehr essen, dafür mit dem Personal bis 2:00 Uhr an der Bar trinkend und lachend verbringen. Am nächsten Morgen leicht verkatert bei leicht bewölktem Himmel geht die Reise erst richtig los. In den nächsten 2 Tagen sind einige Pässe in meiner Tourplanung. Tagesetappen von 500km sind geplant. Es sollte sich später herausstellen, dass das in der doch sehr bergigen Schweiz sehr sportlich wird. Am Morgen leichtes einschwingen über das Stilfserjoch ( ich durfte dieses jetzt schon zum 3. Mal befahren), oben angekommen rechts abbiegen in die Schweiz über den Umbrailpass, weiter über Ofenpass und Albula zum Splügen- und Nufenenpass. Von dort weiter Richtung Süden über den eindrucksvollen San Bernadinopass. Jetzt wieder nach Norden zum Gotthardpass, den ich über die Alte Tromolastraße befahre. Immer die Wolken und den Regen im Genick mache ich nur kurze Pausen zum Fotografieren. Jetzt „Nur“ noch den Furkapass, den Grimmselpass, weiter über Sustenpass und wieder einen Teil der Gotthardstraße nach Andermatt und von dort über den letzten Pass des Tages dem Oberalppass. Ich erreiche nach ~500km und 11 Stunden das Nachtquarttier nach Disentis.
Um 9:00 Uhr bin ich schon wieder fast auf dem Oberalppass um nun eine weiter Straße über den Gotthardpass zu fahren. Insgesamt gehen 3 verschiedene Straßen auf die Passhöhe. Mit dem Nufenenpass überquere ich den 2. höchsten Alpenpass der Schweiz und fahre weiter Richtung Frankreich/Italien. Die Schweiz verlasse ich über den gewaltigen Grand-St-Bernard, dem Grossen St. Bernhard Pass, nur um kurz darauf über den kleinen St. Bernhard nach Frankreich einzureisen. Dort erreiche ich nach kurzer aber kurvenreicher Fahrt einen weiteren Höhepunkt. Den Col de l’Iseran. Der Col de l’Iseran ist mit einer Höhe von 2770 m der höchste überfahrbare Gebirgspass der Alpen. Somit kann ich zur Zeit mit Stolz behaupten ich habe 9 der 12 höchsten Alpenpässe befahren. Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung bis Oulx zum Camping Grand Bosco. Nur noch über den 2081 m hohen Mont Cenis und ich bin um 19:30 nach 530 km am Ziel.
Das 2. Abenteuer dieser Reise beginnt. Anfahrt zur HAT 2022
Um 10:30 treffe ich auf meinen Teamkollegen dem Herman. Wir fahren ohne Umwege nach Sanremo und checken ins Hotel und auch bei der HAT ein. Am Abend noch das gemeinsame Briefing mit vielen gleichgesinnten und ein gutes Abendessen. Ich gehe zum Start der Richtig Verrückten. Diejenigen die um 23:00 Uhr starten um in den nächsten 36 Stunden 950 Km Großteils Offroad unterwegs sein werden. Morgen nach dem Frühstück gehöre auch ich zu den Verrückten.
Es ist Samstag Morgen. Noch einmal Frühstücken. Das nächste Mal wird es wohl erst wieder am Montag oder Sonntag Abend etwas zu Essen geben. Es sind 30°C und mehr als wir auf den Start warten. Die nächsten 30 Stunden werden wir ausgesuchte, teilweise nur für die HAT freigegebene Offroad Strecken fahren. Dazwischen gibt es Verbindungsetappen auf Asphalt wo wir etwas ausruhen können.
10:29 Uhr. Wir starten. Eigentlich sollte Hermann das Navigieren übernehmen, bis ich mich in die Navisoftware eingearbeitet habe. Aber schon nach den ersten 100 Meter bin ich an der Spitze unserer 2er Gruppe und führe uns aus Sanremo. Ich gehe es ziemlich flott an und hab ganz auf meinen Teamkollegen vergessen. Macht nichts, weil ja jeder den selben Track hat. Außerdem kann ich so längere Pausen machen. Nach gut 20 Minuten kommt die erste Offroadpassage. Ich bin voller Adrenalin und lass meine Dicke XT nur so über den Schotter fliegen. Schon bald wird mir klar, dass die HAT keine Sonntagsausfahrt ist. Nach 20 Minuten Offroad bin ich durchgeschwitzt, die Beine schmerzen und ich muss mein Windschild kleben, weil ich ein paar Schrauben verloren habe.
Nach der Reparatur geht es weiter über kleine Nebenstraßen bis nach Pigna, wo wir die erste Labstelle haben und uns mit Nudeln, Getränken und Kuchen stärken können. In den nächsten 1 ½ Stunden fahren wir den Südlichen Teil der Ligurischen Grenzkammstraße. Die Strecke ist selektiv und im Schlechten Zustand. Es ist anstrengend und macht Irre Spaß. Die Dicke fliegt nur so über die Steine und ich erreiche Vollgeschwitzt den Colle del Garezo. Hier entscheidet Hermann den Rest der Hard Alpi Tour auf den Ausweichrouten über Asphalt zu fahren. Es ist für Ihn körperlich nicht möglich die Offroadpassagen zu meistern. Ich aber schließe mich einer Kärntner Truppe an – den Austrian Bikebrothers.
Ab jetzt fahre ich in einer 6er Gruppe.
Es ist erschreckend wie lange man für die diversen Offroadpassagen braucht. Wir fahren einen 15km/h-Schnitt. Und noch viel schlimmer ist das Wetter. Es regnet schon seit Stunden. Noch einmal erreichen wir eine Labstelle. Kurze Pause, eine Zigarette für die Raucher, ein paar Bilder machen. Die Offroad Strecken werden schwieriger. Ein Waldstück mit extrem rutschigen Boden. Es ist ein Wunder, dass hier niemand zu Sturz kommt. Dazwischen wurden sogar schon Passagen durch die Organisatoren gesperrt. Wir entscheiden gemeinsam die letzten beinen Offroad Teile auszulassen und fahren zum Checkpoint nach Boves. Ankunft 22:00 Uhr
Leckers Abendessen und versuchen zu schlafen
Ich Depp habe natürlich keinen Schlafsack mit und auch sonst nicht gerade die Besten Voraussetzungen für einen Erholsamen Schlaf. Versucht mal mit vollgeschwitzten Klamotten zu schlafen. Mich friert es wie einen Frischoperierten. Wir schlafen unter einem Großen Hallendach auf Asphalt. Alle 20 Minuten fahren wieder einige Starter weiter und ich bin oft wach. Um 2:00 Uhr überlege ich ob ich alleine Weiterfahren soll, aber ich entscheide mich für die Gruppe. Kaum geschlafen geht es um 4:30 endlich wieder los. Wir haben entschieden aufgrund des schlechten Wetters die ersten Offradtracks auszulassen und fahren mit den ersten Sonnenstrahlen auf den Colle di Gilba. Es ist schon beeindruckend in der Nacht, mit den guten Zusatzscheinwerfern beleuchtet durch das Gelände zu stürmen. Es ist 7:00 Uhr als wir für uns den wohl härtesten Teil der HAT in Angriff nehmen. Aufgeweichter Lehmboden, Knöcheltiefe Schlammpfützen begleiten uns die ersten Kilometer. Als das aufhört, fängt der Wahnsinn erst an. Kindskopf große Steine säumen den Weg, der durch die heftigen Regenfälle und die fehlende Pflege extrem schwer zu fahren ist. Wir sind fertig. Wir machen keine Großartigen Pausen, aber dennoch geht nichts weiter. Einzig das Wetter ist jetzt gut zu uns. Um 10:00 Uhr erreichen wir endlich die Stadt Borgo, wo wir uns bei einem Leckeren Frühstück mit dem Stefan Heßler trafen. DER Mister Suzuki. DER Mister DR BIG. DER Mister V-Strom. Einige Fotos später sind wir wieder voller Energie und greifen nach den Sternen. Wir wollen so schnell wie möglich den Colle delle Finestre hinter uns bringen und weiter Richtung Forte Jafferau fahren um wenigsten die letzten Offroad Strecken mitnehmen.
Kurz vor Susa hat es dann gekracht!
Wir sind schon fast in Susa. Es ist die letzte Kurve als von unten ein motivierter Italiener die Kurve fährt als wäre er alleine auf der Welt. Thomas auf seiner Tenere kann unmöglich ausweichen und so kommt das unvermeidliche. Der Italiener kollidiert mit der Tenere und Thomas landet mit gebrochener Zehe im Straßengraben. Unser Glück war, das hinter uns ein Fahrzeug von dem Veranstalter war und ebenso ein Parkranger. Diese verständigten sofort Polizei und Rettung. Die Stimmung ist unter aller Sau und wir wollen eigentlich die Tour abbrechen. Dennoch beschließen wir, nachdem wir die Tenere gesichert abgestellt haben, nach Sestriere zu fahren um unsere Urkunden abzuholen.
Dort verabschiede ich mich von den Austrian Bike Brothers und verspreche ein Wiedersehen zur HAT 2023.
Ich fahre schnell nach Oulx, wo schon meine Freunde aus Purgstall, Mario und Christian auf mich warten. Das Motorrad in 2. Spur abgestellt erzähle ich die Ersten Erlebnisse bei einem Bier und ein paar Knabbereien.
Zurück zum Camping Grand Bosco um das Zelt abzubauen. Heute wird im Hotel geschlafen.
Nach einer Guten Pizza und einigen Gläser Rotwein geht es dann doch relativ Früh ins Bett, um am nächsten Morgen auf der verschissenen Autobahn in Richtung Südtirol zu verschwinden. Erst nach 350km erreichen wir den Gardasee, wo das Motorradfahren wieder Spaß macht. 150 Km Kurven räubern und wir erreichen um 19:00 Uhr die Pension Rechtental in Tramin an der Weinstraße. Ein schnelles Bier, duschen und ab in die Stadt zum Essen. Der Alkoholismus hält sich in Grenzen und so kommen wir knapp nach Mitternacht schon ins Bett.
Eigentlich wollte ich in Südtirol bleiben. Mario und Christian fahren schon nach Hause.
Aber der Verkehr auf den Pässen ist so schrecklich, dass ich auf dem Sellajoch entschließe auch die Heimreise anzutreten. Und so erreiche ich nach 530 Km und knapp 10 Stunden Fahrzeit den Wirt des Vertrauens und überrasche kurz darauf meine Familie, die eigentlich erst in ein paar Tagen mit mir gerechnet hat.
Fazit: Kurz gesagt: die Schweiz ist toll und voller Berge, die HAT hat mich in ihren Bann gezogen und so plane ich schon für 2023, Südtirol und die Sellarunde macht nur Spaß wenn man relativ alleine ist.
Der Alpenmarathon für die härtesten unter der Sonne. Ich fuhr in der Gruppe mit deren Tour nicht unter 750km geplant werden konnte. Es waren 8 Kontrollpunkte in der Richtigen Reihenfolge anzufahren. Ich war gesamt über 16 Stunden unterwegs und keinen Meter Autobahn. Im Gegenteil. Ich fuhr mit Calimoto im Profil kurvig. Bedeutet die App sucht kleine und kleinste Straßen. Klug war das nicht, aber geil. Ich freue mich schon auf 2023.
Anreise war wie geplant am Freitag. Vormittags um 11:00 Uhr ging es los Richtung Deutschland. Zuerst kurz auf der Autobahn bis Haag, danach lenkte mich Calimoto auf schönen Straßen bis ins Dorf Ilm auf einen Cafe. Von dort über die Strubklamm nach Salzburg und weiter nach Wonneberg in den Schweizerhof.
Ich komme gerade rechtzeitig zum Ersten Briefing für den Alpenmarathon.
Es sitzen ca. 150 Personen im Raum und horchen gespannt den Worten von Michael, dem Veranstalter. Es stellt sich heraus es sind 2/3 der Mitfahrenden Teilnehmer Ersttäter. Nur ~ 60 Biker haben Erfahrungen beim Alpi, wie er liebevoll genannt wird.
Nach dem Briefing spaziere ich eine Runde über den Hof und schaue mal ob irgendjemand aus meiner Gegend zu finden ist. Ich treffe auf 4 Walt4tler die, so wie ich, das Erste Mal dabei sind. Nach ein paar Stunden wird es Zeit für mich ins 10km entfernte Quartier zu fahren und beim Abendessen die Route nochmal zu überprüfen.
Es ist Samstag, es geht los.
Ich stehe um 4:30 auf und mache mich Abfahrtbereit. Um 5:00 ist schon einiges Los im Schweizerhof, dem Start der Tour. Nach 2 großen Kaffee und einigen kurzen Gesprächen geht es pünktlich um 6:00 los für alle die die lange Strecke in Angriff nehmen. Ich warte ab bis der erste Pulk weg ist und begebe mich um 6:10 auf die Reise. Die ersten 5km sind wir noch eine Gruppe von 5 Bikes. Aber schon nach kurzer Zeit sieht man die unterschiedliche Routenplanung und ich bin alleine unterwegs. Das alleine Fahren wird mich den weiteren Tag begleiten.
Kurz vor Kontrollpunkt 1 begegne ich wieder einigen Fahrern die ich aber gleich wieder verliere, weil meine Routenführung über eine Abkürzung geht.
Kontrollpunkt 1 ist nur ein Durchfahrpunkt bei dem wir fotografiert werden. Danach geht es ~ 180km in die Steiermark zur Krakauebene.
Kontrollpunkt 2: Wir werfen Ringe
Nach weiteren 200km und einem Tankstop in Slowenien erreiche ich den 3. Kontrollpunkt auf der Soboth. Hier treffe ich zum ersten mal wieder Kollegen. Die letzten 200km habe ich keinen einzigen gesehen. Hier bei Kontrollpunkt 3 ziehen wir uns ein Parkticket als Beweis und ich fahre nach kurzer Pause wieder weiter.
Die nächste Etappe in die Steirische Weinebene ist mit 120km relativ kurz und bald erreicht. Obwohl mich in den letzten 1,5 Stunden niemand überholt hat, treffe ich auf einige Biker die ich auf der Soboth hinter mir gelassen habe. Calimoto sei Dank fahre ich auf kleinen und schönen Straßen. Unsere Bikes werden gewogen und wir schätzen das Gewicht.
Kaum gewogen, steige ich auf und verlasse die Weinebene auf kleinsten Straßen Richtung Hebalm, dem Kontrollpunkt 5 wo ein Selfie gemacht werden muss.
Nur keine Zeit verlieren und sofort weiter. Ich befürchte schon es könnte zum Schluß hin etwas eng werden mit der Zeitvorgabe.
Über die Pack geht es in schön zu fahrenden 2 Stunden auf das Gaberl, wo wir bei Kontrollpunkt 6 wieder eine Schätzaufgabe bekommen. Auch hier halte ich mich nicht lange auf und fahre nach kurzer Pause weiter.
Es sind ~150km bis zum 7. Kontrollpunkt. Ich fahre jetzt in einer kleinen Truppe gemeinsam Richtung Judenburg, wo mich aber alle wieder verlassen und den Weg über den Triebener Tauern nehmen. Ich jedoch fahre über den Sölkpass. Dort gönne ich mir dann doch eine etwas längere Pause uns esse eine Kleinigkeit auf einer Almhütte.
Bei Kontrollpunkt 7 auf dem Parkplatz der Tauplitz spielen wir eine Runde „heißen Draht“. Nach nunmehr 720km ist es gar nicht so einfach eine Ruhige Hand zu bewahren.
Jetzt geht es zügig in Richtung letztem Kontrollpunkt. Vorbei an Wolfgangsee und Fuschlsee erwartet uns ein weiteres Highlight des Tages. Der Salzburger Gaisberg. Ich gebe etwas Gas, da ich unbedingt den Sonnenuntergang vom Berg aus sehen will. Eine tolle Straße windet sich auf den 1287m hohen Berg. Ich komme rechtzeitig zum Sonnenuntergang.
Jetzt fahren wir hier am Berg noch ein Rennen! Ein Kugelschreiber Rennen. Noch ein paar Fragen beantworten und nichts wie ab ins Ziel.
Noch 50km und mein erster Alpenmarathon ist beendet. Nach gesamt 16 ½ Stunden und 860km erreiche ich durstig, aber glücklich den Schweizerhof, Das Ziel. Jetzt noch das Roadbook abgeben und ab an den Bierwagen zum wohl verdienten Stiefelbier. Meine Wald4tler Kollegen sind schon länger da. Es wird lustig. Aus einem Bier, werden dann doch eher 3. Es wird Benzin gequatscht und man lernt sich kennen. Wer mich kennt, weiß dass ich beim nach Hause gehen sicher nicht der Erste bin und so ist es auch hier. Als um 2:00 Uhr der Bierwagen dann doch schon eine Weile geschlossen hat verabschiede ich mich von meinen neuen Bayrischen Freunden und fahre in mein Quartier. Gott sei Dank hat der Wirt noch erbarmen mit mir und ich bekomme noch einen Gute Nacht Schluck.
Es ist Sonntag und ich packe erholt meine Sachen auf mein Bike und nach einem schnellen Frühstück geht es zurück zum Schweizerhof zur „Siegerehrung“ Wir erhalten unsere Urkunde und des dazugehörigen Patch.
Eigentlich könnte ich um 10:00 Uhr abfahren, aber wieder ergeben sich interessante Gespräche und so wird es dann doch 12:00 Uhr als ich mich auf den Weg nach Hause mache. Über die Rossfeld Panoramastraße und das Seenland fahre ich gemütlich nach Hause.
Fazit: Alpenmarathon 2022. Gut dass ich dabei war. Ab jetzt wird das eine Pflicht Veranstaltung. ABER. 2023 wird auf alle Fälle die Route viel besser geplant. Ich habe doch einiges an Zeit verloren durch unnötige Fahrten durch die Städte.
Unter dem Begriff „Adventouring“, einer Kombination aus Adventure und Touring, hat sich in den letzten Jahren eine Reihe von Events für die Fahrer großer Reiseenduros in Italien etabliert, die interessante Möglichkeiten bietet, um die stollenbereiften Maschinen artgerecht On/Offroad zu bewegen.
Als bedeutendste Veranstaltung dieser Art findet die Hard Alpi Tour Sanremo – Sestriere jedes Jahr am ersten Septemberwochenende statt. Start ist im mondänen Badeort Sanremo an der italienischen Blumenriviera, die Strecke führt über bis zu 900 km On/Off in maximal 42 Stunden über die italienischen Seealpen in das Skiressort Sestriere westlich von Turin.
Besonderes Kennzeichen der Veranstaltung: die 350 Teilnehmer fahren auch nachts! Dabei gibt es verschiedene Kategorien: die Discovery für Einsteiger mit einer Strecke von rund 450 km startet Samstagmorgen, die Klassik mit 550 km am Samstagnachmittag und die Extreme schließlich mit Start Freitagnacht und rund 900 km Strecke.
HAT Vintage, speziell für Motorräder, die vor 1984 zugelassen wurden
HAT Discovery, das Einstiegsmodell, dessen Route in zwei Tage ohne Nachtfahrt unterteilt ist
HAT Classic, die traditionelle 24-Stunden-Non-Stop-Fahrt
HAT Extreme, speziell für die „waghalsigsten“ Biker, die 36 Stunden lang fahren können und zwei Nächte fahren müssen. Begrenzte Plätze.
Die HAT SANREMO – SESTRIERE findet im September vom 2. bis 4. September 2022 statt. Treffpunkt und Startpunkt ist SANREMO, Ankunftsort ist SESTRIERE.
Man darf nur im Team starten!
Wie stellt man im 21. Jahrhundert ein Team auf?
Richtig. Im Internet. Hermann aus Wien hat in einer Facebookgruppe nach Mitfahrern gesucht und gefunden.
14th HAT SANREMO – SESTRIERE 2022
Team Vorstellung: Mike / KTM aus dem Breisgau Martin / Yamaha 1200 Tenere aus Niederösterreich Philipp BMW 800 GS aus Wien Hermann Honda CRF 250 aus Wien
Gefunden haben wir uns in der Facebook Gruppe „Offroad Touren„. Wir werden uns also ins besondere zwischen 2.bis 4. September in den Westalpen herum treiben und mit der HAT Classic 550km Offroad in 24h zurück legen.
Basis ist der Gran Bosco. Wenn also jemand in der Gegend ist und gerne eine gemeinsame Runde drehen möchte…..
2021 wegen Corona verschoben, 2022 findet er hoffentlich statt.
Martin wird die Mopedbande vertreten und in der höchsten Kategorie, 750km in 18 Stunden, starten Wir freuen uns schon auf den Bericht darüber.
UM WAS GEHT ES?
INFORMATIONEN ZUM ALPENMARATHON
Der Alpenmarathon
Die Herausforderung für Motorrad-Langstreckenfahrer geht in die siebte Saison. Hunderte von Motorradfahrern machen sich Jahr für Jahr auf, ihre persönliche Performance zu beweisen. Einmal über den Alpenhauptkamm und zurück in weniger als 18 Stunden. Das alles lediglich auf Landstraßen, denn das Benutzen der Autobahn ist untersagt. Auf der Strecke werden, wie bei einer Rallye Kontrollpunkte, -zonen und Wertungsprüfungen angefahren und absolviert. Die Streckenlängen und -führungen varieren von Jahr zu Jahr jeweils nach den örtlichen Gegebenheiten und es werden etwa zwischen 550 bis 950 Kilometer erreicht.
Fester Start- und Zielort
Geschlossene Veranstaltung
Über den Alpenhauptkamm hin und zurück
Kontrollpunkte anfahren
Wertungsprüfungen erfüllen
Nur Landstraße – keine Autobahn oder Schnellstraße
Zeitliche Rahmen einhalten
Mototouristische Veranstaltung im Stil einer Rallye
Die Coronmaßnahmen sind wieder gelockert und wir fahren unsere obligatorische Donnerstag=Feiertag Tour. Diesmal geht es nach Südtirol.
Anreise am Mittwoch. Abfahrt 11:00 in Merkenstetten Tankstelle. Es geht unspektakulär über Hieflau, Gesäuse, Liezen, über das Ennstal zur 1. Tankpause kurz vor Bruck an der Glocknerstraße. Unser heutiges Tagesziel ist das Gasthaus Bruggenwirt in Bruggen im Defereggental.
Nach Kaffee und einer Stärkung aus Marios Küchenkoffer geht es weiter zum 1. und beileibe nicht letztem Highlight dieser kurzen Reise. Wir überqueren den Glockner. Bei Traumwetter fahren wir hoch bis zur Edelweißspitze dem höchsten Punkt der Glocknerstraße. Ein Wahnsinns Panorama und nix los. Normalerweise sollte man den Glockner am Nachmittag meiden, aber Mittwochs und noch immer im Coronawahnsinn kann man den höchsten Berg Österreichs unter die Räder nehmen.
Nach einigen Fotostopps sind wir auch schon in Lienz und alsbald in Bruggen bei unserem Wirt.
Nach dem üblichen Abendprogramm geht es am nächsten Tag, nach sehr gutem Frühstück, weiter.
Erster Stopp beim Wegweiser Richtung Rinderschinken.
Danach rauf zum Staller Sattel über den wir die Grenze zu Italien erreichen.
Jetzt wird es episch: Staller Sattel, Passo Valparola, Passo di Falzarego, Passo di Fedaia, Passo Pordoi, Passo Campolongo, Grödner Joch, Sela de Culac, Sellajoch,… DIE Sella Runde! Kurve um Kurve, eine bombastische Aussicht jagt die nächste. Und der Verkehr hält sich in Grenzen. Die Straßen sind manchmal asphaltierte Endurostrecken. Einige Lamborghinis, Porsches, Aston Martin und andere Sportwägen begegnen uns. Ebenso eine, wie ich finde noch überschaubare Anzahl an Motorrädern sind unterwegs.
Wenn man in Südtirol unterwegs ist, muss man, wie ich finde, das Handy die Route mit tracken lassen damit man später auch weiß wo man überall war. Gipfel rauf -> Gipfel runter -> Kurve links -> Kehre rechts. Die Gänge 4-6 sind auf solchen Strecken unnötig. Am Abend erreichen wir Kaltern am Kalterer See und suchen ein Quartier.
Die nächsten Nächte verbringen wir im Hotel – Pension Rechtenthal. Laut Google und Booking ein furchtbares Hotel. Der Chef des Hauses ein eigenwilliger Typ. Unfreundlich und macht was er Will. Hier ist nicht der Gast König sondern der Wirt. Wir haben es geliebt. Schade dass das Hotel womöglich noch 2021 geschlossen wird. Der Chef mag nicht mehr und geht in Pension.
Es ist Freitag, das Wetter hervorragend und das Frühstück ein Traum. Man kann aus dem Vollen schöpfen. Gemeinsam überlegen wir die heutige Tour.
Wir fahren durch Bozen auf das Penser Joch vorbei an Sterzing zum 1. Highlight des Tages. Der Jaufenpass. An der kleinen Hütte kurz unterhalb der Passhöhe machen wir Halt und trinken Kaffee. Der Wirt ein sympathischer Kerl erzählt einige Anekdoten die er im Laufe der Jahre schon erlebt hat. Einfach herrlich und ehrlich. Er erzählt uns auch, dass am Nachmittag die Wintersperre am Stilfserjoch aufgehoben wird. Weiter Richtung Österreich wo wir hoffen so weit wie möglich auf das Timmelsjoch zu kommen. Leider ist 9Km vor dem Pass die Straße gesperrt und wir müssen wieder umdrehen. ABER: Ein weiterer Grund Südtirol nochmal zu besuchen. Das Timmelsjoch und der kauzige Wirt in Tramin.
Durch Meran fahren wir zum Gampenpass, umrunden den Lago di Santa Giustina und Carven über den Mendelpass wieder nach Tramin. Knapp 300 km und 8.000hm haben wir heute erfahren. Toll.
Das Abendprogramm soll der Besuch auf einem Heurigen sein. Leider keinen Platz bekommen und somit Plan B. Wie so oft ist Plan B nicht recht schlau aber geil.
Nächster Tag. Samstag. Stilfserjoch.
Nach dem Frühstück satteln wir die Motorräder und fahren wieder über den Mendelpass in Richtung Stelvio. Es geht zügig bis zu einem Imposanten Skigebiet am Passo Tonale, wo wir in Ponte di Legno auf den Gaviapass abbiegen. Mit 2621m zählt er zu den höchsten Alpenpässen. (Platz 6) Wir sind zum Glück Vormittags unterwegs, denn hier sind unzählige Fahrradfahrer auf dem Berg. Die Anfahrt von der Südseite ist ein wenig Enduro aber dafür sind unserer Motorräder ja auch gebaut. Oben angekommen verweilen wir nur kurz um einige Fotos zu machen und machen den Abstieg Richtung Norden.
Heute ist es nicht die Menge an Pässen, sondern die Qualität derer. Ab Bormio beginnt die Straße wieder zu steigen und wir nähern uns dem Stelvio, das Stilfserjoch. Die Aussichten ein Traum, die Kehren eng. Wir machen halt in einer Kehre und warten ein paar Minuten ob nicht vielleicht doch einer mit seiner BMW umfällt. Leider einfach noch zu wenig Verkehr heute. Nichts passiert, aber man sieht schon sehr interessante Fahrlinien. Auf der Passhöhe ist schon gut was los und wir kaufen uns Bratwurst und Bier. Nach rund 30 Minuten Pause haben wir genug von der Kirtags Stimmung und nehmen die Ostrampe in Angriff. Hier sind die Kehren noch etwas enger und der Verkehr wird mehr. Aber für uns kein Problem. Wir erreichen Prad und fahren auf der SS38 wieder Richtung Meran. Ein weiteres Mal fahren wir auf den Jaufenpass und machen bei der netten Hütte unterhalb der Passhöhe wieder Halt. Kaffee und nette Unterhaltung inklusiv. Wenn man dort ist, unbedingt nach dem W-Lan Passwort fragen. Der Fahrtag endet in Österreich, im Drautal im Ferienpark Putz.
Am nächsten Morgen geht es bei durchwachsendem Wetter über den Sölkpass mit obligatorischem Stop an der Tankstelle in Mooslandl wieder nach Hause. Zu Hause angekommen stehen 1.780km mehr auf dem Tacho und sage und Schreibe sind wir 33.000 Höhenmeter gefahren.
Fazit: Alles Richtig gemacht. Südtirol ist der Hammer. Schreit nach Wiederholung.
Da Rumänien Corona bedingt abgesagt, bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, waren wir auf der Suche nach Alternativen.
Auch Urlaubstechnisch war es für einige Mitglieder nicht möglich uns auf dem Kurztrip zu begleiten. 3 Mannen fuhren nach Italien, wo sie dem ACT folgten. Deren Erlebnisse stehen noch aus und werden nachgereicht.
Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück begann unser Abenteuer. Die Suche nach den schönsten Straßen Österreichs. OK. Der Titel ist mir eigentlich erst beim nach Hause fahren eingefallen. Am Donnerstag war der Plan eigentlich die Tage im Friaul zu verbringen und dort die üblichen Schotterstraßen unsicher machen. Die Fahrt ging zuerst Richtung Bad Eisenkappel um dort rechts abzubiegen zum Schaidasattel.
Rauf auf die Eisenkappelerhütte ist eine Mautstraße die 6€ kostet. Der Ausblick von der Hütte ist schon mal genial. Das Essen angeblich extrem lecker. Wir genossen nur einen Kaffee und fuhren nach kurzer Pause wieder weiter.
Auf schmalen Straßen fahren wir dann über den Schaidasattel nach Ferlach und weiter über den Loiblpass nach Slowenien. An der Grenze wurden kurz die Ausweise kontrolliert und die Fahrt geht auf Nebenstraßen nach Kranjska Gora. Auf dem See war nicht viel los, und darum stärken wir uns noch schnell mit Kaffee und Orangensaft bevor wir den Vršičpass in Angriff nehmen.
Den Mangart lassen wir aus, fahren über den Predilpass und nehmen den oder die Sella Nevea unter die Räder. Im Kanaltal angekommen fahren wir Richtung Monte San Simeone, den wir auch noch auf den Plan haben. Doch die Uhr ist gegen uns, und so entscheiden wir uns wieder Richtung Norden – sprich Österreich zu fahren. Wir wollen uns ein Quartier in Kötschach-Mauthen suchen und werden mit dem Birkenhof fündig. Absolut empfehlenswert. Top Zimmer zu vernünftigen Preis – Tolles Frühstück – Tolle Gastgeberin.
Abstieg zur Eisenkappelerhütte
Am Weg zur Eisenkappelerhütte
See in Kranjska Gora
Vršičpass
Tolles Frühstück, toller Plan: Straniger Alm – Lanzen Pass – Panoramica delle Vette – ???
Also rauf auf die Straniger Alm, wo wir dann gleich mal Pause machen und bei einem Gespräch mit anderen Motorradfahrern erfahren, dass die Panoramica wohl wieder geschlossen ist, so wie einige andere Schotter Strecken im Friaul. EGAL. Wir fahren nach Ravascletto und steigen in die Panoramica ein. Nach nicht mal 3 km ist aber an einer Absperrung Schluss. Also zur anderen Seite und über den Monte Crostis. Auf dem Hochplateau angekommen, war auch dort sehr bald Schluss. Kurze Pause im Rifugio Chiadinas und die Fahrt geht weiter. Im Tal angekommen wird ein neuer Plan geschmiedet
Neuer Plan: Staller Sattel.
Auf dem Weg dort hin nehmen wir ein das Forcella Lavardet mit. Letztes Jahr war auch dort an einer Stelle kein vorbei kommen. Jetzt sieht es anders aus. Der Weg ist komplett neu. Auch jetzt wieder teilweise auf Nebenstraßen unterwegs. Vorbei an schönen Bergen und durch kleine Dörfer. Wir fahren am Rand der Dolomiten und erreichen bald Südtirol. Plötzlich ist alles wieder auf Deutsch angeschrieben. Wir haben Glück und müssen nur gute 5 Minuten warten bis die Ampel auf Grün springt und wir die Fahrt auf den Staller Sattel in Angriff nehmen. Genial. Auf der Passhöhe angekommen eröffnet sich ein Panorama das ich nur aus den Westalpen kenne. Absolut sehenswert. Wir haben noch knapp 100 km vor uns und unser Freund wartet schon im Quartier. Also hopp,hopp.
Als wir im Birkenhof ankommen wartet schon unser Bier auf dem Tisch. Sehr gut. Abendessen – Plan für morgen schmieden.
Samstag. Wir sind jetzt zu dritt unterwegs und fahren zuerst einmal auf die Goldeck Panoramastraße. Die Fahrt auf der 14 km langen Strecke ist mautpflichtig und kostet €8,50. Am Parkplatz angekommen machen wir Pause bei Kaffee und Kuchen.
Nächster Programmpunkt ist die Fahrt ins Maltatal zur Kölnbreinsperre. Die Fahrt ins Maltatal wird begleitet von einigen Wasserfällen entlang der Straße. Die Mautpflichtige Straße (€11,50) ist 14,4km lang, teilweise mit Ampelregelung nur einspurig befahrbar, führt durch einige Felstunnel und endet an Österreichs höchster Staumauer in 1.933m. Und wieder gibt es eine Pause. Wir beobachten wie die Schafe von dem umliegenden, weitläufigen Almgebiet abgeholt werden, wandern auf der Staumauer und blicken in die Tiefe vom Skywalk.
Wir fahren weiter zu den „Nocky Mountains“. Die 34 km lange mautpflichtige (€13,50) Nockalmstraße zwischen Innerkrems im Norden und Ebene Reichenau im Süden ist zweifellos eine der abwechslungsreichsten und schönsten Alpenstraßen. Auch wir fahren sie von Nord nach Süd. Entlang der Streck gibt es einige Almhütten die zum einkehren Einladen. Wir aber bleiben auf der Hauptstrecke und machen nur kurz im Almgasthaus Zechneralm Rast. Dazwischen genießen wir die Streckenführung und machen nur kurze Fotostopps. Endziel des heutigen Tages ist die Turracher Höhe wo wir im Sundance Mountain Resort und Spa einchecken. Abendessen gibts in der K-Alm. Tolles Ambiente, nette Bedienung und das wichtigste gut gegessen und getrunken.
Nach dem sehr reichlichem Frühstücksbuffet geht am Sonntag die Fahrt über Murau und den Sölkpass wieder nach Hause. Den Sölkpass bin ich erst einmal gefahren, und das ist schon wieder 6 Jahre her. Schade. Absolut fahrenswert schon alleine wegen der Hochalpinen Landschaft. Außerdem laden entlang der Strecke einige Almen zur Einkehr. Der Sölkpass sollte auf jeder ToDo Liste stehen.
Fazit: Alles Richtig gemacht. Schotter kann man, muss man aber nicht um Spaß zu haben. Die Panoramica ist noch immer nicht gefinished, dafür Forcella Lavardet. Dolomiten und Südtirol muss nochmal sein. Schon alleine wegen dem Rinderschinken. Aber das wichtigste: Wir haben in Österreich wirklich wundervolle schöne Straßen, die man unbedingt einmal gefahren haben sollte.
Um für unsere Rumänientour gerüstet zu sein, haben wir gemeinsam mit dem TerraXdream Team ein Endurotraining absolviert.
Bei schönstem Regenwetter fuhren 5 Bandenmitglieder nach Traismauer in die Schottergrube der Firma Swietelsky. Rund 35 Personen sind bei diesem Sauwetter motiviert die Fahrfähigkeiten im Gelände zu verbessern. Aufgeteilt in Gruppen Bigenduro und Hardenduro und bei den Großen noch unterteilt in Anfänger, Fortgeschrittene und fast schon Profis.
Der Chef vom TerraXDream, Joe Lechner gibt die ersten Infos und gemeinsam starten wir mit ein paar Aufwärmübungen. Kalt soll uns aber den ganzen Tag nicht mehr werden. Wir erlernen Grundübungen wie; stehend fahren, 8er fahren, Blicktechnik, Zielbremsung auf Schotter, Wasserdurchfahrten. Dazwischen immer wieder Input von den Trainern. Wir versuchen uns im durchfahren von Sand und Schotterpassagen. Fahren Hänge nach oben die für uns eigentlich unfahrbar erscheinen und im Gegenzug geht es Singletrails nach unten die ich mit dem Montainbike nicht fahren würde. Ein Wahnsinn was mit unsern schweren Reiseenduros alles machbar ist. Noch mehr Wahnsinn ist, was die Jungs mit ihren leichten Hardenduros machen.
Fazit: Der Anfang ist getan. Wir haben Lunte gerochen und so ein Training wird mit Garantie wiederholt. Die Angst vor steilen Auf- und Abfahrten ist mit Sicherheit geringer geworden, seit wir wissen was alles machbar ist.
Fast etwas ungewöhnlich, fahren wir pünktlich um 9:00 Uhr los.
Ich, (Martin) als der Navigator, Gernot in der Mitte, Pitza als Schlusslicht. Mit dem Schlusslicht bin ich über das Interkom verbunden. Das funktioniert hervorragend und ist praktisch beim überholen.
Wir fahren über Palfau, Groß Reifling, Admont, Kaiserau bis wir im Gasthaus Leban in Möderbrugg nach 140km den ersten Stopp machen. Nach kurzer Pause bei ein paar Pizzastücken geht es weiter über Judenburg und dem Obdacher Sattel ins Lavanttal wo wir den ersten echten Leckerbissen „erfahren“ und die Saualm unter die Räder nehmen. Wir fahren hoch bis kurz vor die Wolfsbergerhütte. Dort stoppt uns eine Fahrverbotstafel. Ein Eingeborener rät uns das Verbot nicht zu ernst zu nehmen und wir sollen ruhig rauffahren. Oben werden wir herzlich von Richi, dem Hüttenwirt empfangen und stärken uns mit Suppe und Schweinsbraten.
Die Wolfsbergerhütte, absolute Empfehlung trotz Fahrverbotstafel.
Es ist 15:00 Uhr als wir die Hütte verlassen. Jetzt heißt das Ziel ohne große Umwege zum Glockner. Durch das Gurktal fahren wir zum letzten Stop nach Millstatt. Nach der Kaffeepause am MillstätterMeer lassen wir unsere Mopeds etwas flotter fliegen und erreichen 1 Minute nach der eigentlichen Öffnungszeit die Mautstation in Heiligenblut. Die nette Mitarbeiterin machte für uns die Kasse nochmals auf und wir fahren zu unserem Nachtlager ins Wallackhaus.
Obwohl die Küche schon geschlossen bekommen wir eine Jause serviert von der eigentlich doppelt so viele Personen hätten satt werden können. Auf Empfehlung der netten Kellnerin, gehen wir früh zu Bett, weil wir um 5:00 Uhr morgens schon auf der Edelweißspitze sein wollen um den Sonnenaufgang zu genießen.
Also schnell schlafen weil um 4:45 Uhr ist Abfahrt zur 10 km entfernen Edelweißspitze, dem höchsten Punkt des Glocknergebietes auf 2571m
Nur noch die Sitzbank vom Eis befreien und los geht´s. Wir sind nicht die ersten. Mit rund 10 Personen genießen wir die Ruhe und den sensationellen Sonnenaufgang bei absoluten Wolkenlosen Himmel.
Nach der „Morgensport“ Runde ging es nochmal für eine Stunde ins Bett. Nach dem gutem Frühstück geht die Fahrt nun entgültig über den Glockner in Richtung Norden. Es ist 9:30 Uhr und es ist die Hölle los. Uns kommen geschätzt 200 Radfahrer entgegen und eine große Gruppe Mopedfahrer auf Puch Maxis, Stangl Puchs, Cobras, Monzas und alles was man halt so kennt aus den 70er und 80er Jahren. Dazu noch viele Motorradfahrer von denen einige die Straße mit einer Rennstrecke verwechseln. Also immer aufpassen und die Mittellinie meiden, weil ja oft besetzt.
Gernot auf seiner neuen Tenere 700 hat die Führung am heutigen Tag über. Wir fahren am Zeller See vorbei über den Hochkönig und wollen Mittagessen in Hallstatt weil ja die Chinesen alle zu Hause sind. ABER. Ganz Österreich ist in Hallstatt und wir machen Mittag in der Nachbar Ortschaft in Obertraun beim Höllwirt. Sehr zu empfehlen.
Schnelle Fahrt nach Liezen und am Pyhrnpass den Kilometerstand 88.888,8 bei der Africa Twin mit einer schnellen Föhre gefeiert.
Danach auf relativ direktem Heimweg nach Purgstall, wo wir beim „Asphaltwirt“ nach ziemlich genau 900km (inkl. Morgensport) die fantastische Tour beenden.
Fazit: Alles Richtig gemacht. Wer in der Nähe der Saualm ist sollte unbedingt auf die Wolfsbergerhütte fahren. Das Wallackhaus ist für eine Übernachtung am Glockner eine sehr gute Adresse. So kann man schon in den frühen Morgenstunden die Glocknerstraße alleine genießen. Wird sicherlich wiederholt!