Die Vorbereitungen für die Reise nach Korsika laufen schon auf Hochtouren.
Geplante Reise ist in den 1. zwei Septemberwochen.
Abfahrt Freitag Nachmittag nach Wien, um im Nachtzug am Samstag 8:40 Livorno zu erreichen, wo wir am Nachmittag die Fähre nach Bastia besteigen werden.
Die Reisegruppe dürfte heuer etwas größer werden. Aktuell wird von 9 Personen ausgegangen.
Mein Plan Korsika nach einer Woche zu verlassen und die Heimreise über diverse Kammstraßen wie z.B. Die Ligurische Grenzkammstraße anzutreten muss noch ausdiskutiert werden.
Vielleicht werden wir die Gruppe teilen und zu zweit oder auch zu fünft per Achse nach Hause fahren.
Die geplante Heimreise wird dann je nach Wetter täglich neu entschieden.
Da ich Urlaubstage sparen muss und mein Sohn am 6. September Geburtstag hat, darf ich ein paar Tage später als meine Freunde die Reise antreten.
Entweder am Dienstag gegen 16:00 Uhr Abfahrt auf der Autobahn bis zum Brenner und Nächtigung in Sterzing. (420km)
Weiterfahrt am Mittwoch über das Stilfserjoch und den Lago Maggiore nach Savona und mit der Nachtfähre nach Korsika. (650km)
Oder aber wenn das Wetter nicht mitspielt am Mittwoch Abend mit dem Autoreisezug von Wien nach Livorno und am Donnerstag mit der Fähre nach Korsika.
15.2.2016: Ein Update zur geplanten Reise:
Es wird definitiv mit dem Zug die Heimreise bestritten. (Ich wahrscheinlich auch)
Ich werde dafür ein paar Tage für die Anreise nach Korsika einplanen und ein paar Passstraßen mitnehmen. Evtl. sogar die LGKS.
Abfahrt am 7. September stressfrei um ca. 9:00 Uhr, Kilometerfressen bis zum Brenner, über das Stilfserjoch bis Sondrio. (~700km)
Am 2. Tag über den Laggo Maggiore bis ins Aostatal und von dort dann in den nächsten 2 Fahrtagen über Nizza nach Korsika.
Somit geplante Ankunft auf der Insel am Sonntag zum Frühschoppen.
Somit bleiben 4 Fahrtage auf Korsika, bevor wir am Donnerstag Mittags die Insel verlassen müssen um den -Autoreisezug von Livorno nach Wien zu erreichen.
03.03.2016: Wieder mal ein neuer Plan
Es hat sich jetzt einer gefunden der auch mit dem Gedanken spielt per Achse nach Hause zu fahren.
Somit werde ich ebenso am 2. September mit dem Zug nach Livorno reisen, aber wir werden Korsika nach einer Woche verlassen und in 4 bis max. 5 Fahrtagen die Heimat über diverse Passstraßen erreichen.
Geplant werden Tagesetappen von ca. 400-500km. Sollte kein Problem werden, da mein Mitreisender auf einer Transalp, und ich hoffentlich schon auf einer Africa Twin unterwegs sein werden.
Zur Zeit habe ich eine Route über die “Route des Grandes Alpes” und einige Schweizer Pässe im Hinterkopf.
Wir werden aber auch in Monte Carlo am besten Platz der Stadt einen Kaffee trinken.
Ich bin schon gespannt wie sich die Heimfahrt entwickeln wird.
Mai 1016
Die Reise steht.
Zu 6. werden wir am 2. September den Reisezug besteigen und am Samstag am späten Abend schon in Korsika ein Quartier suchen.
Nach einer Woche auf Korsika werden wir zu 2. die Insel verlassen und die Heimreise über Cannes, Nizza, Monaco, die Ligurische Grenzkammstraße, den Tunnel Parpaillon, die 5 höchsten Pässe Europas und andere Schmankerl antreten.
- kommt es anders 2. als man denkt.
Die Reise ist jetzt leider schon wieder einige Wochen zurück.
Aus der ursprünglichen Gruppe von 9 Personen sind in Wirklichkeit nur 5 geworden. Was aber dem Spaß und der Gruppendynamik nicht geschadet hat.
Tag 1. Freitag, Anreise nach Wien zum Zug.
Nach mehrmaligen Sitzungen in denen versucht wurde die nötigsten Dinge auf die 5 Motorräder aufzuteilen, damit nicht jeder Werkzeug, Pannenspray, Rasierschaum, Gaskocher und dergleichen mitschleppt ging es am 2. September gegen 15:00Uhr dann endlich los.
Ich hatte GottseiDank nichts vergessen und war pünktlich mit dem packen fertig geworden. Ich war das Proviant Motorrad und hatte für 4 Tage Vollverpflegung in Form von diversen Fertiggerichten in Dosen mit.
Die Fahrt zum Hauptbahnhof nach Wien ging auf direktem Weg über Bundesstraßen ohne groß Pause zu machen mit leichtem Regenschauer schnell vorbei. In Wien angekommen wurden sehr rasch die Motorräder aufgeladen. So ein Autoreisezug ist mit einer Durchfahrtshöhe von ca.170cm nicht gerade hoch und so mussten wir feststellen, wenn man sich nicht auf den Tank legt, stößt man durchaus mal mit dem Helm an.
Die Motorräder sind verladen und der gemütliche Teil der Reise kann beginnen. Der Abend ist nett und bei Bier und Gulaschsuppe wird schon mal freudig über die kommende Zeit diskutiert.
Tag 2. Samstag, Livorno – Korsika
Um 5 Uhr morgens kann ich nicht mehr schlafen und die Luft im Abteil hat einen Sauerstoffanteil der gegen Null tendiert. Also aufgestanden und im Nachbarwagon ein Fenster zum Öffnen gefunden. Dort sind wir dann zu 2. gestanden und haben uns unterhalten, bis sich jemand über den “Lärm” aufgeregt hat.
Also zurück ins Abteil und nochmal eine Runde schlafen.
Livorno. Das 1. Etappenziel ist erreicht. Wir steigen aus und warten auf die Motorräder. Als wir nach einer knappen Stunde dann endlich Abfahren können machen wir uns auf dem Weg zum Hafen. Der Plan nach dem Ticketkauf noch die Stadt Pisa zu besuchen, wird verworfen, weil zeitlich zu riskant. So sitzen wir am Hafen und warten auf die Fähre. Als die dann endlich anlegt und all die geladenen Autos ausspukt können wir an Board.
Motorräder werden als erste eingeladen, und so haben wir einen schönen Sitzplatz im Fährcafe. Wir essen und trinken und warten auf Korsika.
Die Fahrt dauert gute 4 Stunden und als gegen 18:00 Uhr Korsika immer näher kommt sehen wir zum ersten mal die Schönheit der Insel.
Nach dem anlegen geht es ca. 30km nach Norden auf einen Campingplatz wo wir bei Bier und Dosengulasch bald das Bett aufstellten und früh schlafen gehen.
Unser Lager sieht am 1. Tag noch extrem Chaotisch aus, was sich aber im Laufe der Reise ändern wird.
Tag 3. Sonntag Cap Corse – der Zeigefinger Korsikas
Jetzt knapp 1 1/2 Jahre nach der Reise das letzte Update.
Die Reise ist schon zu lange her um noch jeden Tag einzeln zu behandeln.
Ich werde trotzdem meine Gedanken zu den 10 Tagen des Korsika Trips hier auf virtuelles Papier bringen.
Wir haben gemeinsam die Insel an 6 Fahrtagen erkundet. Korsika ist eine Insel voller Kurven. Die längste Gerade ist mit Garantie eine Kurve. Es ist ziemlich egal ob man Korsika mit einer 1200er oder einer 125er “erfährt”. Wir sahen auch sehr viele Campingwägen und Radfahrer.
Die Insel verändert sich alle paar Kilometer und hinter jeder Kurve hat man einen neuen gewaltigen Ausblick.
Wir haben gemeinsam 3 mal das Basislager verlegt. Auf dem 1. Campingplatz waren wir nur einen Nacht. Wir zogen weiter über das Cape Corse nach Corbara, zum Camping Le Bodri. Dort bauten wir unser Lager auf.
Campen ist auf Korsika nicht mal so teuer. Aber die Preise für Bier sind gesalzen. Für 0,25l Pietra Bier, also das Korsische Bier haben wir in der Strandbar 3€ bezahlt. Im Supermarkt hingegen fast ein Geschenk. Die Dose “nur” €2,-
Nichtsdestotrotz haben wir die Zeit genossen.
Nach 2 Nächten am Camping Le Bodri zogen wir weiter zu einem weiteren tollen Campingplatz dem Camping U Prunelli.
Camping mit Pool und Gemeinschaftsgriller. Und soweit ich mich noch erinnere gibt es Mietkühlschränke.
Von dort aus haben wir natürlich wieder einen Tag lang die Insel erkundet. In einem kleinen “Straßencafe” oder evtl. war es auch eine “Würstelbude” haben wir Station gemacht und einen tollen Salat mit etwas Schinken und Käse gegessen. Kostenpunkt 14€.
Am Abend des 2. Tages haben wir den Grill angeschmissen und es gab lecker Lungenbraten im Speckmantel und als Nachspeise gegrilltes Obst.
Für mich war es die letzte Nacht auf Korsika.
Ich kaufte mir für Freitag Frühmorgens eine Fährkarte nach Nizza. Von dort sollte meine Reise alleine weiter gehen um über Monaco die Seealpen und einige Schotterstraßen unter die Räder zu nehmen.
Um 0600 ging die Fahrt nach Nizza los. Also ich den Campingplatz verließ haben meine Freunde noch geschlafen. Die Fahrt nach Nizza dauerte gute 6 Stunden. Ich habe mir in den Gängen des Schiffes einen ruhigen Platz gesucht und einen Teil der Überfahrt verschlafen.
Es war kurz vor 2 als ich den Hafen von Nizza verließ und ich mir einbildete ich muss nach Monte Carlo fahren um eine Runde auf der Formel 1 Strecke zu drehen. Ca. 4 Stunden brauchte ich um die Runde an der Cote d’Azur und die Fahrt durch Monte Carlo zu beenden.
Endlich raus aus dem Verkehrs Chaos ging es in die Berge zum berühmten Fort Central.
Eigentlich wollte ich den Tendepass fahren, der aber war gesperrt. Oben angekommen habe ich meinen Plan dort zu campen verworfen. Ich hatte Angst es könnte in der Nacht zu kalt werden. Außerdem fing es schon leicht an zu dämmern. Also Plan B – in Limone zum Campingplatz. Dort angekommen überlegte ich es mir anders und fuhr zur nächsten Ortschaft weiter.
Schnell ein Zimmer gecheckt und Pasta mit Tomatensauce und ein paar Bier zum Abendessen.
Am nächsten Morgen, es war Samstag, gestärkt durch ein tolles Frühstück ging es weiter.
Jetzt sollten die Highlight meiner Reise kommen.
1. Highlight: Col de la Lombarde;
dann ging es den ganzen Tag so weiter.
Isola 2000
Col de la Bonette mit dem Cime de la Bonette, dem höchsten Pass der Europäischen Alpen.
Col du Parpaillon, das war eine Richtige Herausforderung. Anfahrt über anfänglich noch Asphalt der zum Schluß groben Schotter weichen muss und nach der Tunnel durchfahrt in einem lemigen Untergrund übergeht. 42km Abenteuer pur.
Vorbei an Briançon einer Mittelalterlichen Stadt.
Das Tagesziel, der Campingplatz Grand Bosco liegt nur mehr 35km vor mir.
Eingecheckt und Platz ausgesucht. Dabei gleich die netten Nachbarn kennen gelernt. Dirk und Petra, ein Paar aus Köln und Steffen der wie ich alleine unterwegs ist und aus der Ecke Berlin ist.
Schnell Zelt aufgebaut und nach Oulx um einzukaufen. Keine Kühlgelegenheit, also kein Bier sondern Rotwein. Später am Abend kam noch Jürgen mit seinem Wohnwagen zu uns.
Gut das Petra eine zweite Flasche hatte. Zu zweit haben wir 3 Flaschen gekippt und dementsprechend gut geschlafen.
Nach Kaffee und Brötchen ging es spät los.
Um 11Uhr starteten wir Richtung Assietta-Kammstraße und fuhren über den Colle delle Finestre. Gefühlte 80km feinster Schotter. Kein Kilometer unter 2000m über dem Meer.
Atemberaubende Aussicht, nach jeder Kurve ein neuer Berg in Sicht, strahlend blauer Himmel.
Einer meiner schönsten Motorradtagen. Ein Erlebnis das ich nie vergessen werde.
Am nächsten Morgen stand der Col du Sommeiller auf dem Plan. Aber das Wetter war für mich nicht gut genug, also packte ich meine 7 Sachen und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich programmierte das Navi mit der Heimatadresse und fuhr einfach drauflos.
Plan war mal Richtung Stilfserjoch und dann schaun mer mal.
Vorbei an irgendeinen Laggo ging es nach Bormio und dann endlich auf das berühmte Stilfserjoch. In den letzten 4 Tagen habe ich das who is who der Pässe befahren. Unten angekommen hab ich dann mal nach einem Zimmer gesucht, aber die Preise von €60,- aufwärts für eine Nacht hat mich abgeschreckt. Also mal dem Navi Richtung Heimat gefolgt. Vorbei am Reschensee mit der versunkenen Kirche über den Reschenpass. Jetzt kam auch noch Regen ins Spiel. Was soll ich machen?
Kurz überlegt, das Regengewand angezogen und die letzten 400km auf der Autobahn abgespult. Und das trocken, weil als ich das Regengewand angezogen habe der Regen aufhörte.
Um 3Uhr Morgens war ich zu Hause mit knapp über 1000km Tagesetappe der längste Fahrtag meines Lebens.
Fazit: Korsika; eine Insel der Kurven die man unbedingt mal gesehen haben sollte.
Seealpen bzw. die Reise alleine. Alles Richtig gemacht. Alleine bleibt man nie. Jederzeit wieder.